Am Osterwochenende hat Sound of Music das Streaming-Konzert „Ladies sing Gentlemen – Guys sing Dolls“ veranstaltet, wofür acht der größten Musicalstars zusammengekommen sind und Lieder vom jeweils anderen Geschlecht interpretiert haben. Wir haben eingeschaltet und berichten euch:

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Die Damen eröffnen den Abend mit „Heut‘ ist der Tag“ aus „3 Musketiere“ gewohnt stimmstark und man sieht ihnen direkt an wie viel Spaß sie – trotz leerem Auditorium – auf der Bühne haben, noch bevor Andreas Bieber mit der Moderation beginnt und mit „Life is a cabaret“ unterhaltsam ins Konzert einleitet.

Was 2016 noch der Aprilscherz des Deutschen Theaters war wird im Rahmen des Programms Realität: Sabrina Weckerlin tritt als ‚Graf von Krolock‘ auf und präsentiert „Die unstillbare Gier“, die sie mit souliger Stimme und einigen Runs auf ihre eigene Art interpretiert.

Mark Seibert tauscht mit Weckerlin nicht nur ihre Rollen in „Die Päpstin“, sondern präsentiert eine gefühlvolle Variante von „Gold aus den Sternen“ aus „Mozart!“, die er bisher nicht aus seiner Spielzeit als ‚Colloredo‘ kannte.

Ebenso gefühlvoll präsentiert Jan Ammann die bekannte Hymne „You’ll never walk alone“ und Maya Hakvoort Jean Valjeans Gebet aus „Les Misérables“, „Bring ihn heim“. Milan van Waardenburg überzeugt mit einem anderen Klassiker: Er singt eine verträumte Variante von Andrew Lloyd Webbers „Mondlicht“ aus „Cats“, die man bisher selten mit solch feinen Nuancen hören konnte.

Nicht nur mit stimmstarken Interpretationen, sondern auch mit authentischen Schauspiel begeistern v.a. Roberta Valentini, die als musikalisches Genie ‚Wolfgang Mozart‘ in „Warum kannst du mich nicht lieben?“ die Liebe des eigenen Vaters ersehnt, und Kevin Tarte, der die eigene Unsicherheit überwinden muss bevor er sich mit der legendären Ansprache, „Don’t cry for me Argentina“, an das argentinische Volk wendet.

Der gesamte Stream lebt von den überzeugenden Interpretationen der acht Musical-Stars, die mit ihrer Präsenz die leere Bühne des Lokschuppens Bielefeld ausfüllen.
Dabei hilft nur das stimmungsvolle Licht (Matthias Vierjahn) und im Hintergrund ist außerdem stets die fünfköpfige Band (Leitung: Bernd Steixner) sichtbar, die den ganzen Abend für einen kräftigen Sound sorgen. Thomas Nitowski fängt das Staging von Yara Hassan optimal ein, sodass Florian Albers für einen dynamischen Streams des Live-Events in die heimischen Wohnzimmer sorgt.

Das abwechslungsreiche Programm endet schließlich mit „You will be found“, der Hymne aus „Dear Evan Hansen“, die alle gemeinsam singen, wobei das Intro entgegen dem Konzept wie im Stück von den Herren gesungen wird, was das unausgeglichene Verhältnis zwischen den Geschlechtern im Laufe des Streams abschließend vor Augen führt – für eine mögliche Wiederholung vor Publikum sollte das Programm also noch etwas ausgewogener gestaltet werden, selbst wenn die Streaming-Variante bereits ein sehens- und v.a. hörenswerter Konzert-Abend war.

Am kommenden Wochenende steht eine Wiederholung von „Ladies sing Gentlemen – Guys sing Dolls“  zum Abruf bereit und mit jeden Ticket erhaltet ihr eine exklusive CD vom Konzert – weitere Informationen und Zugänge erhaltet ihr hier.

Vielen Dank an Sound of Music Concerts für die freundliche Bereitstellung des Zugangs! 

(Bildquelle (c) Stephan Drewianka)

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