Seit dem Disney-Film von 1964 kennt fast jeder das zauberhafte Kindermädchen, Mary Poppins, welches P. L. Travers 1934 in einem Kinderbuch erschuf. Nun feiert das gleichnamige Musical Deutschlandpremiere in Stuttgart. Wir haben uns das Stück angeschaut und verraten euch, ob sich ein Besuch bei Familie Banks lohnt:

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Das Ehepaar Banks hat zwei Kinder, Michael & Jane, die schwer zu erziehen sind und schon einige Nannys in die Flucht geschlagen haben. Als die zauberhafte Mary Poppins in die Familie kommt ändert sich einiges: Sie schafft es die beiden zu „bändigen“ und erlebt mit ihnen – und Marys Freund Bert – die verrücktesten Abenteuer. Der Besuch der Nanny hat aber nicht nur Einfluss auf die beiden Kinder…

Die Orginalmusik stammt von Richard M. Sherman und Robert B. Sherman – weitere Lieder stammen von George Stiles sowie Anthony Drewe. Den gesamten Abend über hört man bekannte Melodien mit Ohrwurm-Potential wie „Chim Chim Cher-I“, „Mit ’nem Teelöffel Zucker“ oder „Supercalifragilisticexpialigetisch“, aber es erklingen nicht nur aus Lieder aus dem Disney-Film, sondern auch eigens für die Bühne geschriebene. Die Band, unter der Leitung von Bernd Steixner, erzeugt einen satten Klang.

Elisabeth Hübert verkörpert das zauberhafte Kindermädchen Mary Poppins. Mit ihrer herzlichen, wenn auch distanzierten Art, viel Charme und einer klaren, kräftigen Stimme gewinnt sie schnell das Publikum – und später Familie Banks – für sich. Auch ihren trockenen Humor platziert sie stets bestens. Eine tolle Besetzung – „völlig ohne Fehler“!

David Boyd ist Marys Freund Bert. Der sympathische Tausendsassa, welcher mal Straßenmaler, mal Kaminkehrer ist, begleitet die Kinder und ihre Nanny auf vielen Abenteuern. Er kann mit kräftiger Stimme und viel Humor, jedoch spätestens als er über Kopf an der Decke steppt, begeistern.

Livio Cecini spielt den Familienvater George Banks. Er ist Banker und erzieht die Kinder sehr streng – nach den Motto: „Korrektheit und Ordnung!“. Als Mary Poppins in das Haus kommt verändert er sich auch und besinnt sich auf die Familie. Livio Cecini spielt den Charakter glaubhaft und seine Sinneswandlung rührend.

Jennifer van Brenk ist die fürsorgliche Mutter Winifred, welche früher Schauspielerin war. Im Haushalt ist sie zwar etwas überfordert, aber dennoch will sie für die Familie nur das Beste. Ihre Gutherzigkeit wird schnell deutlich und gesanglich kann auch sie überzeugen.

Im Vorfeld der Produktion kam oft die Frage auf, ob man (aufgrund der strengen Kinderschutzgesetze in Deutschland) genug fähige Kinderdarsteller finden würde. In der besuchten Vorstellung konnten beide, Jane & Michael Banks, begeistern. Die Kinder sind in vielen Szenen auf der Bühne, welche sie mit sympathisch-frechem Schauspiel und guten Stimmen meistern.

Die Produktion ist bis in die kleinen Rollen gut besetzt. Das gesamte Ensemble kann mit starken Stimmen – wenn auch teilweise mit Akzenten, die deutlich zu hören sind – überzeugen und tanzt die schwierigen Choreographien problemlos.

Das Stück (Regie: Richard Eyre) lebt von den fantastischen Abenteuern. Das bunte Bühnenbild (Bob Crowley) unterstützt diese bestens und transportiert durch den speziellen, gemalten Look einen besonderen Flair, ist aber an den passenden Stellen auch nüchtern oder trist genug – auch die cleveren Zaubertricks können auf der Bühne gut umgesetzt werden. Die fantasievollen Kostüme fügen sich passend in das Gesamtbild ein.

„Mary Poppins“ sorgt mit einer charmanten Geschichte, viel Witz, schöner Musik, guten Cast und fantasievollen Ausstattung für einen unterhaltsamen Abend, der gerade für Familien gut geeignet ist.

Tickets für „Mary Poppins“ im Stuttgarter Apollo Theater könnt ihr hier bestellen.

Besuchte Vorstellung: 22. Oktober 2016 (Medienpremiere) im Apollo Theater Stuttgart

Vielen Dank an Stage Entertainment für die Einladung zur Medienpremiere und die freundliche Bereitstellung der Karten!

(Bildquelle (c) Stage Entertainment)

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