Bereits 2003 zur Deutschlandpremiere stand Florence Kasumba im ABBA-Musical „Mamma Mia“ in Hamburg auf der Bühne. Seitdem hat sich die Schauspielerin international in Film & Fernsehen einen Namen gemacht und nun ist sie als Tanja zurück auf der Musical-Bühne – wir haben mit ihr über ihre Karriere gesprochen:

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Musicalzone.de: Hi Florence, beim ABBA-Musical “MAMMA MIA!” stehst du aktuell in Hamburg als Tanja auf der Bühne – was kannst du uns über die Rolle erzählen?

Florence Kasumba: Tanja, ehemaliges Mitglied des „Donna und die Dynamos“- Gesangstrios,  ist eine glamouröse,  selbstbewusste Frau, die ihr Leben in allen Bereichen genießt. Besonders die Männer. Die griechische Insel besucht sie, um ihrer Freundin Donna bei den Hochzeitsvorbereitungen der Tochter zu unterstützen, was gar nicht so leicht ist, nachdem das eine oder andere Geheimnis gelüftet wurde.

MZ: Bei der Deutschlandpremiere warst du seinerzeit als Lisa bereits Teil der Cast – wie ist es für dich nun zu dem Stück zurückzukehren?

Florence: Es fühlt sich an, als würde sich ein Kreis schließen. 2003 habe ich MAMMA MIA! frühzeitig beendet, weil ich für ein anderes Stück besetzt wurde und die Proben in Essen 3 Monate vor meiner letzten MAMMA MIA! Vorstellung angefangen hatten. Ich war natürlich gespannt auf das neue Projekt, aber weil die Zeit bei Mamma Mia sehr familiär gewesen ist, war ich schon sehr traurig, die Kolleg_innen zu verlassen. Jetzt bin ich wieder da und genieße meine letzten 3 Monate in dem ABBA Hit-Musical.

MZ: Gleichzeitig ist es für dich an der Seite von Maricel sowie Mathias Edenborn eine AIDA-Reunion – wie wirkt sich das Wiedersehen auf eure Dynamik auf der Bühne aus?

Florence: Wir kennen uns von damals, denn die Zeit bei Aida war sehr intensiv. Es gibt diese Vertrautheit, obwohl ich beide zwischendurch nicht gesehen habe. Ich genieße die Momente, wenn wir über früher sprechen und uns daran erinnern, wie wir Situationen gemeistert haben und was wir heute anders machen würden.

MZ: Einen anderen Full Circle-Moment mit Disney hattest du bereits als du Shenzi im neuen “König der Löwen”-Film sowohl synchronisieren als auch im amerikanischen Original übernehmen konntest, nachdem du die Hyäne 2007-2008 in Hamburg gespielt hast – wie war es dieser Rolle in dem anderen Medium wieder eine Stimme zu verleihen?

Florence: Bei der Realverfilmung hatte ich viel mehr Interpretationsfreiheit als beim Musical. Die Filmdialoge sind ernster, dadurch wirken die Hyänen viel gefährlicher als in der Show und dank moderner Technik hat man das Gefühl, als wären die Tiere auf der Leinwand echt. Außerdem haben wir zu Beginn nicht klassisch im Synchronstudio gearbeitet, sondern in einem „Black Box Theater“, was man mit einer Bühne vergleichen kann. So konnten wir Künstler_innen miteinander agieren wie in einem Theaterstück und unser Spiel wurde von Kameras aufgezeichnet, damit man später unsere Bewegungen als Vorlage verwenden kann.

MZ: Generell bist du viel im TV & auch in Hollywood-Filmen zu sehen – was ist für dich der besondere Reiz in den unterschiedlichen Medien Geschichten zu erzählen?

Florence: Mich reizt Abwechslung bei der Arbeit. Ich habe Gesang, Tanz und Schauspiel studiert. Später kam Kampfkunst hinzu. Körperliche Fähigkeiten und das Beherrschen von 3 Sprachen sind Türöffner für nationale- und internationale Arbeit.  2003 hatte ich einen Schwertkampf am Anfang der Show in Aida. In einem deutschen Projekt habe ich 2012 erstmalig mit einem Stock gekämpft. Im Marvel Universum ist die traditionelle Waffe der Speer. Als Tatortkommissarin arbeite ich mit einer Kurzwaffe. Die dazugehörigen vier Rollen sind komplett unterschiedlich aber meine Kampftechnik hat mir in allen Projekten genützt. Ich interessiere mich nicht für die unterschiedlichen Medien, eher für die Figuren, in deren Schuhe ich laufen darf. Mit jeder Rolle wächst meine Empathie, weil ich für einen Moment in die Gefühlswelt einer anderen Person eintauche und immer etwas lerne, was ich fürs Leben mitnehmen kann. Bei Tanja ist es zum Beispiel die Komik, die sie in Chiquitita anwendet, um ihre Freundin Donna auf andere Gedanken zu bringen.

MZ: “MAMMA MIA!” ist dein erstes Bühnenengagement nach 10 Jahren – wie hat sich die Rückkehr auf die Bühne ergeben und warum mit diesem Stück?

Florence: Im April habe ich eine Musical-Unterhaltung geführt und den Wunsch geäußert, wieder aufzutreten. Ich hatte schon lange Sehnsucht, aber man benötigt Zeit, um in so einer großen Show wie MAMMA MIA! zu arbeiten. Ich spiele aktuell 8 Vorstellungen in der Woche. Da bleibt kaum Raum für meine anderen interessanten Projekte. Ich habe mir jetzt die Zeit genommen und MAMMA MIA! und die Arbeit mit den Kolleg_innen erfüllt mich sehr.

MZ: Welches Musical bzw. welche Rolle möchtest du ansonsten gerne noch spielen?

Florence: Ich möchte in Zukunft Teil eines internationalen Ermittlerteams sein, weil ich Krimis mag und weil mich die Arbeit in einer Fremdsprache fordert. Das ist auch ein Grund, warum ich mich gerade bei MAMMA MIA! so wohl fühle. Ich spreche mit den Darsteller_innen Deutsch, Englisch und Niederländisch und verbessere so meine Sprachkenntnisse.

MZ: Vielen Dank für deine Antworten und weiterhin viel Spaß auf der Musical-Bühne und vor der Kamera!

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Vielen Dank an Florence Kasumba für die Beantwortung der Fragen und an Stage Entertainment für die Interview-Möglichkeit!

(Bildquelle (c) Morris Mac Matzen)

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