Wäre diese Kritik aufgebaut wie „[titel der show]“, dann würde sie schildern wie eine Kritik geschrieben werden würde… Wir waren bei der Premiere des abstrakten Musicals auf Meta-Ebene im Münchner WERK7 Theater dabei und berichten euch wie es funktioniert:

Anzeige* 1911_KDL_HAM_728x90

Das Musical „[titel der show]“:

Das Stück von Hunter Bell ist ein Musical über ein Musical mit zwei Typen, die ein Musical schreiben über ein Musical mit zwei Typen, die ein Musical schreiben. Es ist also Unterhaltung auf der Meta-Ebene mit obskuren Referenzen, die bei Fans der amerikanischen Szene wohl am treffsichersten funktionieren. Allerdings behandelt es auch ernsthaft das Streben nach Träumen und Hindernisse bis zur Realisation dieser.

Passend zum Entstehungsprozess untermalt lediglich ein Keyboard das Geschehen, wobei sich die Musik von Jeff Bowen vorwiegend einfügt und mit gelegentlichen musikalischen Zitaten sowie temporeichen Shownummern überrascht. Damian Omansen ist am Keyboard stets sichtbar und begleitet nicht nur musikalisch, sondern setzt auch mit seiner Mimik charmante Akzente.

Die Besetzung der Show:

Dennis Weissert ist als ‚Hunter‘ ein überdrehter Macher, der den Ton (auch gesanglich) angibt und mit ausdrucksstarker Mimik unterhält, so aber auch einnehmend wird.

Ihm gegenüber steht Robin Reitsma als eher zurückhaltender, oft rationaler Klugscheißer ‚Jeff‘ mit komödiantischen Talent, der sich von Hunter mitreißen lässt.

Franziska Kuropka arbeitet als ‚Susan‘ als Office Managerin und erfreut sich nach Feierabend am kreativen Schaffensprozess, den sie ausdrucksstark und mit ihrem trockenem, sexualisiertem Humor unterhaltsam begleitet.

Annika Henz ist dagegen als Broadway-Darstellerin ‚Heidi‘ stets quirlig und zeigt an einigen Stellen ihre starke Belt-Stimme, aber berührt auch mit ihrer Erinnerung an den Berufswunsch aus der Kindheit.

Die Inszenierung in München:

Robin Kulisch hat die Show temporeich inszeniert, sodass sie bis auf wenige Szenenwechsel im ersten Akt durchgängig mit einigen Lachern unterhält. Im zweiten Akt gelingt der Stimmungswechsel, der dem Stück noch mehr Substanz verleiht. Wie darin beschrieben, spielt sich alles auf einer leeren Bühne mit nur vier Stühlen ab, die nichts vermissen lassen. Das Licht rahmt das Geschehen ein, wobei die Technik am Premierenabend noch nicht ganz fehlerfrei lief.

„[titel der show]“ ist eine Hommage an den Traum vom Broadway, welcher vor allem bei Genreliebhabern gut ankommt – Dank der spielfreudigen Cast unterhält es jedoch das ganze Publikum.

Weitere Informationen und Tickets für die „[titel der show]“ in München erhaltet ihr hier.

Besuchte Vorstellung: 18. Mai 2022 im WERK7 Theater München

Vielen Dank an das WERK7 Theater für die freundliche Bereitstellung zur Premiere von „[titel der show]“!

(Bildquelle (c) WERK7 Theater)

Teile das mit deinen Freunden via: