1961 hat der Musical-Klassiker „West Side Story“ am Deutschen Theater München Deutschlandpremiere gefeiert. 2022 fand hier nun die Premiere einer Neuinszenierung als Auftakt der internationalen Tour statt. Wir haben die Show dort besucht und berichten euch:

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Das Musical „West Side Story”:

Das Stück von Arthur Laurents erzählt von zwei verfeindeten Gangs, die um die Vorherrschaft auf der New Yorker West Side kämpfen. Die sozialen Spannungen zwischen den amerikanischen Jets und eingewanderten Sharks eskalieren dort zunehmend. Doch zwischen Tony und Maria ist es auf dem gemeinsamen Ball Liebe auf den ersten Blick, die entgegen der Gruppendynamik versucht den Hass zu überwinden…

Die legendäre Musik der „West Side Story“ stammt von Leonard Bernstein, der für das Musical orchestrale Balladen und mitreißende Rhythmen im lateinamerikanischen Stil komponiert hat. Das Orchester unter der Leitung von Grant Sturiale erzeugt einen vollen Klang, der berauscht und wird von weiten Teilen des Publikums noch explizit nach den letzten Takten beklatscht.

Die Besetzung der Tour:

Jadon Webster entspricht als ‚Tony‘ der Beschreibung des sogenannten „pretty boy“ mit ebenso schöner, lieblicher Stimme. Doch vor allem im ersten Akt bleibt sein Gesicht oft verhältnismäßig unemotional, bevor das Drama hockocht.

Melanie Sierra gibt sich als unschuldige ‚Maria‘ kindlich und präsentiert hier ihr komödiantisches Talent sowie ihren klaren Sopran. Aber auch die Dramatik transportiert sie gekonnt, welche ihre Stimme nochmal unterstreicht.

Kyra Sorce ist als ‚Anita‘ ihre besonnene große Schwester, die in der Familie den Ton angibt. In ihren Augen sieht man das lateinamerikanische Temperament, welches auch in ihrem energetischen Tanz zu „America“ sichtbar wird und schließlich in „A Boy Like That“ ebenso hörbar.

Antony Sanchez macht als ihr ‚Bernardo‘ eine gute Figur und leitet die Sharks bestimmt an.

Derweil ist Liam Johnson als ‚Riff‘ der Anführer der Jets, der kindlicher und so noch impulsiver auftritt.

Das Ensemble teilt sich in die beiden angriffslustigen, aber verspielten Gangs auf und macht als solche die aufgeheizte Gruppendynamik der West Side deutlich. Diese Energie zeigt sich auch in den unvergleichlichen Choreografien von Jerome Robbins, welche die Auseinandersetzung mit Ballettelementen darstellt und von den Tänzern beeindruckende Körperspannung abfordert.

Die Neuinszenierung:

Nachdem die Neuinszenierung von Lonny Price die Original-Choreografien durch Julio Monge übernimmt, bleibt sie der Vorlage in weiten Teilen treu. Doch Price schafft es die Übergänge dynamischer zu gestalten und so erzählt diese Fassung die Geschichte noch flüssiger. Auf der Bühne stellen authentische Fassaden aus dem New York der 50er Jahre mit historischer Werbung und vor allem den charakteristischen Feuerleitern den Schauplatz (Bühne: Anna Louizos) authentisch dar. Diese Elemente werden dynamisch verschoben und eröffnen passend die Innenräume, die das Licht von Fabrice Kebour praktikabel erhellt. Farbenfroher sind dagegen die Kostüme von Alejo Vietti, welche die Jets blau und Sharks rot charakterisieren.

Die Tour der „West Side Story“ präsentiert den Musical-Klassiker mit den unvergessenen Choreografien in einer klassischen Neuinszenierung. Diese präsentiert ein energetischer Cast überzeugend begleitet von einem berauschenden Orchester.

Weitere Informationen und Tickets für die Tour vom Musical „West Side Story“ erhaltet ihr hier.

Besuchte Vorstellung: 21. Dezember 2022  im Deutschen Theater München.

Vielen Dank an das Deutsche Theater München für die freundliche Bereitstellung der Pressekarten von der „West Side Story“-Tour!

(Bildquelle (c) Johan Persson)

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