Discokugeln, Schlaghosen und Plateauschuhe: Die Disco-Ära der 1970er-Jahre ist zurück! ShowSlot schickt das Kult-Musical „Saturday Night Fever“ basierend auf dem gleichnamigen Film mit John Travolta zu Beginn der Saison 2025/ 2026 auf Tour durch Deutschland und Österreich. Wir haben die Show beim Tourstop in Düsseldorf besucht:

Anzeige*

Das Musical „Saturday Night Fever“

Das Stück erzählt die Geschichte von Tony Manero, einem jungen Mann aus dem New Yorker Stadtteil Brooklyn, der zwischen sozialen Herausforderungen und seiner großen Leidenschaft fürs Tanzen hin und hergerissen ist. Tagsüber schlägt er sich mit einem schlecht bezahlten Job in einem Farbengeschäft durch – doch nachts wird er zum König der Tanzfläche im legendären Disco-Club „2001 Odyssey“.

Wer hier ein reines Feel-Good-Stück erwartet, liegt falsch: Auch die dunklen Seiten des amerikanischen Traums werden thematisiert – Perspektivlosigkeit, soziale Ungleichheit und persönliche Krisen bilden den ernsten Hintergrund zur schillernden Disco-Welt.

Das Herzstück der Show ist die mitreißende Musik der Bee Gees: Ihr ikonischer Disco-Sound transportiert das Publikum direkt ins New York der 1970er-Jahre. Klassiker wie „Stayin’ Alive“, „How Deep Is Your Love“ oder „Night Fever“ sorgen für Gänsehautmomente und Wiedererkennungswert – ein Soundtrack, der Generationen geprägt hat.

Anzeige*

Die Besetzung der Vorstellung

In nahezu jeder Szene steht Alexander Auler als Tony Manero im Mittelpunkt des Geschehens. Besonders erfrischend wirkt sein lockeres, natürliches Spiel, das sich wohltuend von der oft eher affektierten Darstellungsweise in der Musicalwelt abhebt. Auler bringt die ikonischen Songs mit starker Stimme auf die Bühne und zeigt auch tänzerisch vollen Einsatz, ohne dabei an Ausdruck zu verlieren.

Shania Ochsner spielt eine sehr wandlungsfähige Stephanie Mangano. Sie bringt besonders eindrucksvoll die selbstbewusste und zielstrebige Seite der Figur zum Ausdruck und verleiht ihr zugleich eine spürbare Sehnsucht nach persönlicher Weiterentwicklung Gesanglich als auch tänzerisch zeigt sie große Ausdruckskraft.

Christian Bock verkörpert den verletzlichen und unsicheren Bobby C mit großer Glaubwürdigkeit. Vor allem gesanglich beeindruckt er mit seiner kraftvollen Interpretation des Songs „Tragedy“, die das Publikum mit begeistertem Szenenapplaus würdigt. Gleiches gilt für Marije Louise Maliepaard als Annette und ihre Darbietung des Songs „If I can’t have you“.

Der exzentrische DJ Monty wird überzeugend von dem aus zahlreichen Fernsehformaten bekannten Sänger Joey Heindle dargestellt. Mit großer Spielfreude gelingt es ihm, gemeinsam mit Daniela Moser als Clubsängerin, die einzelnen Szenen harmonisch zu verbinden.

Das übrige Ensemble begeistert durch eine mitreißende Spielfreude, die sich in jeder Szene bemerkbar machte. Tänzerisch stechen insbesondere Jordan Calloway und Emily Bellingham hervor, die insbesondere beim finalen Tanzwettbewerb die Choreographien ausdrucksstark und präzise auf die Bühne bringen.

Anzeige*

Die Show auf Tour

Das Publikum blickt durch Stahlstreben und Brückenpfeiler sowie an zahlreichen typisch amerikanischen Ampeln vorbei auf die Bühne. Das übrige Bühnenbild von Andrew Exeter ist schlicht gehalten. Durch das Verschieben containerähnlicher Bühnenteile entstehen neue Räume und Ebenen – dabei ist deutlich zu sehen, wie viel Kraft das Ensemble für die Umbauten aufwenden muss. Nicht schlicht gehalten ist hingegen das Lichtdesign, das ebenfalls von Exeter stammt. Mit gezieltem Einsatz von Farben, Bewegungen und Kontrasten schafft das Licht eine lebendige Atmosphäre. Einziger Kritikpunkt: Besonders in den ersten Szenen wird blitzendes Licht so häufig eingesetzt, dass es für die Augen zur echten Herausforderung wird und einiges an Geduld erfordert.

Das Kostümdesign von Heike Seidler liefert authentischen Discoflair: Knallige Farben, Schlaghosen und die sogenannten „70er-Kragen“ bestimmen die Szenerie. Auch Fans des Films kommen auf ihre Kosten: Der ikonische weiße Anzug von Tony und das leuchtend rote Kleid von Stephanie sind selbstverständlich dabei.

Die Regiearbeit von Christopher Tölle unterliegt wie bei vielen anderen Stücken einer dramaturgischen Herausforderung: Buchbedingte Schwächen lassen sich auf der Bühne nur schwer so umsetzen, dass sie auf der Bühne stimmig wirken – dies ist auch hier der Fall. Tölle gestaltet die Inszenierung insgesamt sehr kurzweilig und mit klarer Szenengestaltung. Das Buch zwingt ihn jedoch zu einem mitunter sehr hohen Erzähltempo, wodurch Konflikte zwar angerissen, jedoch nicht immer schlüssig zu Ende geführt werden. Besonders im dramaturgischen Höhepunkt bleiben dadurch gewisse Fragen offen, was die emotionale Tiefe einzelner Szenen deutlich abschwächt.

Tölle liefert gemeinsam mit Nigel Watson ein echtes Highlight der Inszenierung: schwungvolle, mitreißende Choreographien, die das Publikum spürbar begeistern. Der Disco-Dance der 1970er-Jahre wird dabei gekonnt mit lateinamerikanischen und klassischen Musical-Einflüssen kombiniert

Wer über buchbedingte Schwächen von „Saturday Night Fever“ und dramaturgische Lücken hinwegsehen kann, erlebt eine energiegeladene Show mit starken Choreografien, viel Spielfreude und kultiger Musik – eine Hommage an die 1970er, die das Publikum vor allem tänzerisch begeistert.

Jetzt Tickets sichern!*

In den kommenden Monaten tourt „Saturday Night Fever“ durch Deutschland und Österreich. Tickets sind ab 39,90€ hiererhältlich.

Besuchte Vorstellung: Premiere am 11. September 2025 – Capitol Theater Düsseldorf

Vielen Dank an ShowSlot für die freundliche Einladung und die Bereitstellung von Pressekarten für „Saturday Night Fever“ auf Tour 2025 in Düsseldorf!

Teile das mit deinen Freunden via: