Mit dem Musical „Mary Poppins“ zeigen die Thunerseespiele eine charmante Version der Geschichte rund um die (be)zaubernde Nanny Mary Poppins. Wir haben die Produktion vor der atemberaubend kitschigen Kulisse direkt am schweizerischen Thunersee besucht und berichten für euch:

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Das Musical „Mary Poppins“:

Basierend auf der gleichnamigen Kinderbuchreihe von Pamela Lynwood Travers und der Disney-Verfilmung spielt „Mary Poppins“ im London der 1960er Jahre. Die Handlungskonstruktion stammt von Julian Fellowes und erzählt die Geschichte der Londoner Familie Banks, bestehend aus dem Ehepaar George und Winifred, sowie ihren Kindern Jane und Michael. Das Familienleben ist angespannt, da wiederkehrender Tumult und Unruhe durch die Kinder die Einstellung eines neuen Kindermädchens erfordert. Während Jane und Michael ihre eigenen Vorstellungen von der idealen Nanny haben, bevorzugt Mr. Banks eine strenge Erzieherin. Als Mary Poppins auftaucht, bringt sie mit ihrer Magie und Weisheit nicht nur Spaß und Abenteuer in das Leben von Jane und Michael, sondern lehrt auch behutsam deren gestresste Eltern Winifred und George Lektionen über Liebe und Familienzusammenhalt. Zusammen mit dem freundlichen Schornsteinfeger Bert nimmt Mary Poppins die Kinder mit auf zahlreiche fantastische Abenteuer. Sie hinterlässt nicht nur bei ihnen, sondern bei der ganzen Familie eine bleibende Veränderung.

Die beschwingliche, rythmische und zum Mitklatschen einladende Originalmusik des Musicals „Mary Poppins“ stammt größtenteils aus dem Disney-Film und wurde von Robert B. Sherman und Richard M. Sherman komponiert. Zusätzliche Stücke wurden von George Stiles (Musik) und Anthony Drewe (Liedtexte) beigesteuert.

Die musikalische Leitung der Thunerseespiele 2024 obliegt Iwan Wassilevski und Patrick Secchiari. Letzterer lässt das Orchester an diesem Musicalabend dynamisch erklingen und sorgt für eine wunderbar harmonische Untermalung der Bühnengeschehnisse.

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Die Besetzung:

Mit Alexandra-Yoana Alexandrova als ‚Mary Poppins‘ wird das Kindermädchen der Familie Banks liebevoll, charmant und überaus sympathisch dargestellt. Ihr klarer und akzentuierter Koloratursopran lässt stimmlich keine Wünsche übrig und rundet die Verkörperung elegant ab. Die innige Verbindung zum mittellosen ,Bert‘ wird spielerisch und fast schon keck durch Christoph Bolam dargestellt. Er schafft es gesanglich und schauspielerisch mit viel Witz und auch dem nötigen Tiefgang das Publikum konsekutiv durch den Handlungsstrang zu begleiten.

Die beiden Kinder ,Jane‘ und ,Michael‘ werden überzeugend in Gesang und Schauspiel mit jugendlichem Esprit von Karin Anreiter und Victor Delaquis präsentiert. Die Eltern ,Winifred‘ und ,George Banks‘ werden stimmstark von Johanna Zett und Gerd Achilles dargestellt– besonders Szenen mit der gesamten Familie Banks sorgen für emotionsgeladene Momente und viel Empathie, aber auch die Solonummern und Duette der Eltern sind sehr ergreifend.

Um den Haushalt der Familie Banks kümmern sich primär die liebenswerte Haushälterin ,Mrs. Brill‘ und der dümmliche Butler ,Robertson Aye‘, verkörpert durch Jaqueline Braun (auch zu sehen als melancholische ,Vogelfrau‘) und Leon De Graaf – beide verhelfen zu noch mehr Momenten des Schmunzelns und der Heiterkeit während des Abends.

Die weiteren Nebenrollen sind allesamt durchwegs kräftig in gesanglichen Passagen zu erleben. Sie zeichnen sich durch ein hohes Maß an Spielfreude aus und werden wie folgt an diesem Abend präsentiert: Kim Reizevoort als George Banks alte Nanny ,Miss Andrew‘, Kaatje Dierks als ,Mrs. Corry/ Queen Victoria‘, Sebastian Prange als Geschäftspartner ,John Northbrook‘, Cécile Gschwind als Hundebesitzerin ,Miss Lark‘ und ominöse ,Miss Smythe‘, Joel Parnis als akkurater Admiral ,Boom/Bankdirektor‘ und Loek Meijer als akrobatischer Neleus.

Das Ensemble besticht vor allem in den durchdachten Tanzeinlagen und mit seiner offensichtlichen und immer präsenten Spielfreude. Nicht nur auf der Bühne, sondern auch bei kurzzeitigen Einlagen in den Tribünengängen versprühen sie gute Laune und stecken mit Freude und Begeisterung an.

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Die Show in Thun:

Mit Matthias Davids in der Regie ist die Produktion bestens durchstrukturiert und die Inszenierung lässt sowohl altbekannte Elemente des Musicals aufleben, als auch neue moderne Sequenzen durchschimmern. Besonders gelungen und dazu komplementierend sind die choreografischen Passagen von Kim Duddy, die beschwingt und dynamisch die Handlung abrunden.

Das Bühnenbild von Andrew D. Edwards wird aus dem markanten schwarzen Regenschirm von Mary Poppins gebildet, welcher unterschiedliche Zimmer im Haus und das Dach der Familie Banks innehält. Es ist ein clever gelöstes Arrangement um den verfügbaren Platz auf der Bühne im Thunersee bestmöglich zu nutzen. Für den Zuschauer bietet es zudem die Möglichkeit immer wieder neue Ecken und Details der Bühne zu entdecken.
Unterstützend für das runde Musicalerlebnis wirkt auch die ausgeglichene Tongestaltung (Thomas Strebel), das subtile Lichtdesign (Tim Deiling) und die verspielten Kostüme (Aleš Valašek), Hüte und Perücken (Olivia Sieber).

„An diesem Abend bleibt man als Musicalbesucher gerne mal um Worte ringend zurück – auch hierfür findet Mary Poppins eine elegante, neue Wortschöpfung, welche an dieser Stelle passend erscheint: Das Musical ,,Mary Poppins“ am malerischen Thunersee ist definitiv Supercalifragilisticexpialigetisch, es strotz nur so vor Kreativität, Charme und Freude. Es lässt Sorgen und Zweifel für einen Abend sprichwörtlich fliegen.“

Weitere Informationen und Tickets für „Mary Poppins“ der Thunerseespiele erhaltet ihr hier.

Besuchte Vorstellung: 19. Juli 2024 der Thunerseespiele in Thun.

Vielen Dank an die Thunerseespiele für die freundliche Bereitstellung der Pressekarten für „Mary Poppins“.

(Bildquelle (c)Thunerseespiele)

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