10 Jahre nach der Premiere kehrt das Disney-Musical „Tarzan“ 2023 in einer spektakulären Neuinszenierung nach Stuttgart zurück – wir haben die Show dort besucht und berichten euch in unserer Kritik:

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Das Disney-Musical „Tarzan”:

Disneys „Tarzan“ erzählt die Geschichte nach Edgar Rice Burrough von einem Waisenjungen, der unter Affen aufwächst. Als heranwachsender Mensch wird er jedoch für die Sippe zur Gefahr und von ihr verstoßen – bis er sich beweist. Doch als kurz darauf eine Expedition in den Dschungel kommt, lernt er Jane kennen und mit ihr die Welt der Menschen sowie die Liebe kennen. Fasziniert macht er sich auf die Suche nach seiner Herkunft und findet sich gespalten zwischen zwei Welten wieder…

Wie zum Film stammt auch die Musik zum Musical von Phil Collins. Gefühlvolle Balladen sowie energetische Shownummern mit starken Percussionanteil prägen die Show in einem gelungenen Mix. Die Band unter der Leitung von Constantin Servatius sorgt für einen vollen Klang, der besonders zum Finale mitreißt.

Die Besetzung der Premiere:

Terence van der Loo schwingt sich als erwachsener Tarzan durch das Theater und macht dabei eine gute Figur. Während er sich animalisch verhält, zeigt er Tarzan auch von einer neugierigen, zarten Seite, die er mit warmer Stimme zum Ausdruck bringt.

Vajèn van den Bosch tritt dagegen als Jane als selbstbewusste, junge Frau mit kräftiger Stimme auf. Sie forscht auf Expedition, um die Thesen ihres verstorbenen Vaters zu beweisen. Sie übernimmt so mit wenigen Änderungen die Zeilen der gestrichenen Figur des Professor Porter und stellt so eine emanzipiertere Weiterentwicklung der Figur dar. Den Dschungel sowie Tarzan entdeckt van den Bosch voller Faszination, charmanter Situationskomik und sichtbarer Gutherzigkeit.

Ludo van der Winkel ist als Clayton das unsympathische Gegenstück zu Jane, der die Natur als habgieriger Mensch nur aus Profitgründen ausnutzen will.

Sidonie Smith verkörpert die Affenmutter Kala mit einer sehr bestimmte Art, aber auch mit merklicher Fürsorge und gefühlvoller, souliger Stimme.

Daniel Rákász ist als Silberrückengorilla Kerchak das Familienoberhaupt und gibt in der Sippe den Ton an, wobei von Beginn an seine Angst vor den Menschen deutlich wird.

Elindo Avastia ist dagegen als Terk ein aufgedrehter Draufgänger, der mit starker Stimme und charismatischen Witz zu unterhalten weiß.

Das Ensemble erweckt die Bühne als Affensippe zum Leben, wenngleich es etwas weniger sind. In den spektakulären Choreografien von Sergio Trujillo sowie mit atemberaubenden Tricks über den Köpfen des Publikums (Pichón Baldinu) beweist es ein zunehmend beeindruckendes Energielevel.

Die Show in Stuttgart:

Die Show von Bob Crowley ist ein wahres Spektakel und setzt eher auf beeindruckende Szenen als ein klare Personenzeichnung, was sich durch Crowleys Verantwortlichkeit für Set- und Kostümdesign begründen lässt. Das Set ist nun durch einen Scherenschnitt aus Blättern geprägt, welches in Kombination mit dem Licht von Natasha Katz stimmungsvolle Bilder ermöglicht. Viele dieser Bilder kommen Fans der Show bekannt vor, lediglich einzelne Ideen unterscheiden sich deutlich von der Erstaufführung.

Disneys Musical „Tarzan“ ist ein beeindruckendes Spektakel, welches in Stuttgart mit einigen neuen Ideen im überarbeiteten Design, Phil Collins Hits und mitreißender Energie auch nach zehn Jahren noch gut unterhält.

Weitere Informationen abseits der Kritik und Tickets für das Disney-Musical „Tarzan“ in Stuttgart erhaltet ihr hier.*

Besuchte Vorstellung: 19. November 2023 (Matinee von „Tarzan – Das Musical“) im  Palladium Theater Stuttgart.

Vielen Dank an Stage Entertainment für die freundliche Bereitstellung der Pressekarten für Disneys „Tarzan – das Musical“ in Stuttgart!

(Bildquelle (c) Johan Persson)

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