Musical-Star Patrica Meeden synchronisiert im neuen Disney-Animationsfilm „Wish“ die Hauptrolle – zum Kinostart haben wir mit ihr über den Film, ihre Karriere in den unterschiedlichsten Medien und persönlichen Wünsche gesprochen. Lest hier unser Gespräch nach oder schaut euch es euch als Video an:

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Musicalzone.de: Patricia, du sprichst im neuen Disney Animationsfilm „Wish“ die Hauptrolle der Asha. Was kannst du uns über den Film und deine Rolle darin erzählen?

Patricia Meeden: In “Wish” geht es um die Kraft der Wünsche und was die idealistische Titelheldin Asha bereit ist zu tun, um die Wüsche ihrer Familie und die der Bevölkerung von Rosas, vor dem König zu beschützen. Unterstützt wird sie bei diesem Abendteuer von einem unglaublich süßen und witzigen Stern, den sie mit einem Wunsch quasi vom Himmel geholt hat, und ihrer sehr charmanten Ziege Valentino. Ob sie es schafft, sich gegen den mächtigen König durchzusetzen, das schaut ihr euch am besten im Kino an.

MZ: Fantastisch. Inwieweit kannst du dich mit der Idealistin Asha selbst identifizieren?

PM: Oh, sehr. Ich bin genau wie sie, ein Familienmensch und würde mich immer für meine Liebsten einsetzen. Wenn jemand ungerecht behandelt wird bin ich immer die, die den Mund aufmacht. Ich wünschte manchmal, es wäre nicht so, weil es mir oft Ärger bringt, aber ich kann mich da nicht verstellen. Sie denkt nicht lange nach, sie sagt sofort etwas, sie steht für andere Menschen ein. Asha hat sehr viel Leidenschaft, ist eine starke Frau, aber auch manchmal etwas tollpatschig. Das haben wir gemeinsam.

MZ: Spannend. Im Original wurde Asha ja von Ariana DeBose gesprochen, die mit Shows wie „Hamilton“, „Summer“, „The Prom“ ja auch einen starken Bezug zu Musicals hat, wie du selbst auch.  Wie hat sie dich denn in der Umsetzung beeinflusst?

PM: Das Lustige ist, dass sie und ich uns vom Klang der Stimme sehr nahe sind. Teilweise war sich selbst mein Synchronregisseur unsicher, ob es Arianas oder meine Stimme war (lacht). Manche Sounds – z.B. Wenn wir lachen oder uns erschrecken – einfach gleich klangen. Das fand ich super spannend. Im Großen und Ganzen hatte ich einfach Glück mit so einer tollen Vorlage von Ariana. Es war ein großer Spaß, ihr zuzuhören und das hat mir die Arbeit besonders leicht gemacht.

MZ: Optimal! Tatsächlich hast du ja bei „Cats“ auch schon mal einen Musicalfilm synchronisiert, wo das Material schon bekannt war. Wie war die Erfahrung jetzt im Vergleich mit dem ganz neuen Disney-Film?

PM:  „Cats“ war  ein riesiges Projekt, da hat man erst mal ganz großen Respekt davor, dass man einen so bekannten Song wie „Memory“ gut abliefert. Aber das war eine ganz wundervolle Erfahrung und es war meine erste Synchronerfahrung mit Gesang. Diesmal war es ganz anders, weil es eine komplett andere Voraussetzung ist, nicht nur zu singen, sondern auch noch zu sprechen. Du gibst dieser Rolle komplett deinen „Stempel“, führst durch diesen Film und du erlebst die gesamte Entwicklung der Figur. Für mich war das eine sehr emotionale Reise, auf die Asha mich da genommen hat.  Es hat riesigen Spaß gemacht und ich möchte ab jetzt bitte immer beides machen.

MZ: Du hast ja tatsächlich für Disney seinerzeit auch schon auf der Bühne die Hauptrolle in beispielsweise „Aida“ gesungen. Was verbindest du denn zum hundertsten Jubiläum mit der Marke Disney?

PM: Schon als Kind war Disney präsent, als Teenager war Disney präsent – jetzt darf ich selbst Teil eines Disneyfilms sein! Disney steht für Wünsche, für deine Träume. Früher gab es so viele Heldinnen, die irgendwie aus ihren „Gefängnissen“ ausgebrochen sind und alles erleben durften, was sie sich gewünscht haben. Und das sind Dinge, die man als Kind braucht. Wenn man damit groß wird und diese Disney Filme sieht, dann bestärkt einen das. Meine Wünsche sind so groß geworden, weil ich das in den Filmen schon sehen durfte. Und ja, ich habe noch so viele große Sachen, die ich mir wünsche, die ich mir vorstelle und ich bin der Meinung, dass ich das alles erreichen kann. Und ich denke, wenn man als Kind solche Filme schaut, wo die Hauptdarstellerin oder der Hauptdarsteller solche Dinge durchleben, dann überträgt sich das unterbewusst auf sein Leben mit und es beflügelt einen. Deswegen ist Disney immer noch da und hat immer noch seine Berechtigung. Es ist immer modern, erfindet sich immer wieder neu. Also das muss erst mal jemand schaffen.

MZ: Absolut. Mit welcher Disneyrolle kannst du dich denn am besten identifizieren?

PM: Also ich fand damals Pocahontas immer ganz toll. Den Film fand ich einfach wunderschön. Wofür sie steht, diese Stärke, die sie hat, diese Ruhe, die sie ausgestrahlt hat, fand ich ganz groß damals. Aber meine Lieblingsheldin ist Mulan. Ich liebe Mulan so sehr, weil ich auch immer wie so ein Tomboy war. Mulan hat sich natürlich aus anderen Gründen verstellt. Ich war einfach so, ich hatte einen großen Bruder und wollte immer so sein wie er. Ich war immer mit den Jungs unterwegs und war  nicht so süß und mädchenhaft. Mulan war meine absolute Disney Prinzessin. Sie muss nicht immer so aussehen wie man selber – das ist ja das Tolle. Man muss sich einfach nur in diesen Charakter verlieben und dadurch gibt es für alle irgendeine Disney Prinzessin – oder einen Prinzen.

MZ: Definitiv. Es gibt ja beispielsweise Mulan auch noch gar nicht auf der Bühne, aber viele andere Disney-Musicals. Wenn du dir die Adaption eines Disney Films für die Bühne wünschen könntest, welche wäre es?

PM: Wish! Entschuldigung, aber wenn du die Musik hörst, wirst du dir auch wünschen, dass es davon ein Musical gibt. Die Songs sind unglaublich vielseitig, man kann sich beim Hören schon die Inszenierung vorstellen. Die Rolle Asha ist großartig! Aber Es gibt so viele tolle Rollen in dem Film, die eine spannende Entwicklung durchmachen. Mich würde  auch interessieren, wie man die Ziege Valentino auf der Bühne realisieren könnte. Und ansonsten habe ich gerade “Die Eiskönigin” gesehen und es war zum Niederknien… Ich habe natürlich sehr viel erwartet und dachte „Na ich bin mal gespannt, ob die das Niveau des Films halten können“ – und dann habe ich dieses Niveau bekommen. Ich war geplättet von dieser Vorstellung. Wirklich!

MZ: Hast du die schon mit Willemijn oder noch mit Sabrina gesehen?

PM: Mit Sabrina habe ich es gesehen, und sie war wundervoll!! Aber ich bin auch ein Riesenfan von Willemijn, deshalb muss ich bald noch mal rein. Ich hoffe, beim nächsten Treffen mit ihr bin ich etwas cooler als beim ersten Mal haha!  Sie ist wahnsinnig nett, aber ich bin starstruck, wenn ich sie sehe… Willemijn ist nicht menschlich – wie kann man so gut sein? Eine Gesangsstunde bei ihr – das fände ich mal toll.

MZ: Abseits der Bühne bist du aber auch oft im Film und Fernsehen zu sehen. Was ist denn für dich der besondere Reiz, in den unterschiedlichen Medien Geschichten zu erzählen?

PM: Ich habe die letzten vier Jahre fast kein Musical gemacht und habe es so sehr vermisst, diesen vollen Bogen spielen zu dürfen, das ganze Stück. Am Set hast du immer nur eine Szene, die du drehst und meistens auch nicht. Ich habe auch die  körperliche Verausgabung auf der Bühne vermisst. Ich habe das Publikum vermisst, die direkte Reaktion. Ich habe vermisst, dass wenn ein Joke landet, man das auch hört und nicht, dass der Regisseur nur sagt „…und Cut!“. Aber auch beim Drehen gibt so viele schöne, spannende Sachen: Nicht nur, dass du mehr Menschen durchs Fernsehen erreichst,   du gehst einfach viel näher ran. Es ist alles viel intimer, du machst viel weniger mit deinem Gesicht – du erzählst alles über deine Augen und über die Tonalität der Stimme. Auf der Bühne ist alles größer. Es gibt viele Unterschiede, aber ich kann mich nicht für eins entscheiden, weil ich beides so wundervoll finde. Ich bin so dankbar, dass ich diese beiden Jobs ausleben darf und jetzt auch noch synchronisieren darf. Ich muss ganz ehrlich sagen, ich habe am Anfang gedacht „Synchron, ach, das ist nichts für mich. Ich bin so eine Rampensau. Ich möchte gesehen werden“… Aber deine Stimme jemand anderem zu verleihen, das hat so eine Kraft. Und es hat solchen Spaß gemacht, weil du diese Person, diese Figur zum Leben  erweckst. Und das ist nochmal eine ganz andere Arbeit. Ich darf so viele verschiedene Berufe ausüben – Bin sehr dankbar!

MZ: Ich bin sehr gespannt, deine Stimme zu hören und hoffentlich dann auch bald auf der Bühne zu sehen. Vielen Dank für deine Zeit und alles Gute!

Das Interview könnt ihr auf YouTube als Video anschauen:

Wer Patricia Meedens Stimme hören möchte, kann jetzt Disneys „Wish“ im Kino sehen – oder sie nächstes Jahr live auf der Konzerttour „Disney in Concert“.

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Vielen Dank an Patricia Meeden für die Beantwortung der Fragen und an Disney für die Interview-Möglichkeit zu „Wish“!

(Bildquelle (c) Disney)

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