Fünf Jahre nach „Anastasia“ kehrt Publikumsliebling Judith Caspari im Disney Musical „Tarzan“ als Jane in das Palladium Theater Stuttgart zurück – lest jetzt unser Interview:

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Musicalzone : Vor ca. 5 Jahren warst du bereits als Titelrolle im Musical „Anastasia“ im Palladium Theater in Stuttgart. Wie ist es für dich wieder dahin zurückzukehren?

Judith Caspari: Am Anfang dieser neuen Produktion hatte ich viele Flashbacks von meiner ersten Produktion und dadurch kommt es mir manchmal so vor, als wäre eigentlich kaum Zeit vergangen. Die Produktion ‚Anastasia’ war der große Start meiner Musical Karriere, weswegen mir diese Zeit natürlich noch sehr präsent ist. Andererseits merke ich nun auch, wie viele weitere Projekte und Produktionen in den letzten 5 Jahren geschehen sind und was ich alles in dieser Zeit erlebt habe – da ist es total spannend nun wieder zurück am Palladium Theater zu sein. Es ist wirklich sehr schön, wieder hier in Stuttgart zu sein und ich fühle mich total wohl!
Tarzan ist natürlich ein komplett anderes Musical und fordert ganz neue Facetten als ‚Anja’ bei Anastasia. Deshalb macht diese neue Herausforderung und Rolle umso mehr Spaß.

MZ: Mit der Übernahme von 20th Century Fox könnte man Anastasia als Disney-Prinzessin bezeichnen – wie nimmst du die beiden Rollen im Vergleich wahr?

JC: Ich finde bei beiden Rollen schön, dass es keine typischen Prinzessinnenrollen sind. Jane ist gar keine Aristokratin und auch Anja entscheidet sich als Zarentochter für ihre eigene Freiheit. Und ich finde es sehr inspirierend und modern, dass beide sehr starke Frauen sind, die zwar in einer ganz anderen Zeit spielen, aber trotzdem losgelöst von den damaligen gesellschaftlichen Normen sind.

Beide haben ihren eigenen Traum und folgen ihrem Herzen – so gesehen sind sich beide sehr ähnlich und das motiviert mich auch Abend für Abend Jane zu spielen. Sie ist eine unfassbar starke, neugierige, tolle Frau, genauso wie das Anya vor fünf Jahren auch war.

Die Spielweise der beiden Figuren ist jedoch anders: Jane ist am Anfang wesentlich komödiantischer – sie hat sehr viele Comedy-Momente. Das mag ich total gerne, denn dieses Comedy Timing habe ich durch meine Rolle als Glinda in Hamburg besser kennen lernen können. Diese Momente von Jane erinnern mich dann sehr daran. Es gibt aber auch viele feinfühlige emotionale Momente, die mich dann wieder sehr an meine Rolle als ‚Anja‘ erinnern.

Einerseits hat Jane die Einstellung „Ich stehe mit beiden Beinen im Leben und möchte meine Träume verwirklichen“, aber andererseits auch die komödiantische Seite von Glinda vertreten. Das ist eine tolle Kombination und macht Jane für mich dadurch sehr spannend!

MZ: Wie waren deine Proben für die Übernahme der Erstbesetzung?

JC: Zunächst habe ich erst einmal ausführlich das Material studiert. Hier in Stuttgart hatte ich dann einen Monat intensive Proben mit unserem Assistant Director Marcel Landgrebe aber auch mit unserem Künstlerischen Leiter, Alexander Grünwald, der hier vor Ort für uns szenisch zuständig ist. Ich durfte dann bereits viel mit Terence van der Loo, unserem Tarzan, proben, damit wir so gut wie möglich eine gemeinsame Energie finden und uns in Ruhe kennen lernen können. Das war wirklich großartig und wir haben sehr schnell als Bühnenpaar zueinander gefunden. Auch mit dem Rest des großartigen Ensembles und den anderen 3 Tarzans konnte ich oft gemeinsam proben. Das hat meine Vorfreude auf die Shows gleich noch größer gemacht. Insgesamt hat mir das gesamte Team sehr viel Freiraum und Inspiration gegeben, um meine eigene Jane in der schon vorhandenen Show zu finden. Dafür bin ich unfassbar dankbar!

MZ: Im Vergleich zum Film wurde Janes Rolle im Musical gestärkt. Damit sie diejenige ist, die die Expedition leitet, wurde auch ihr Vater Professor Porter aus dem Stück gestrichen. Wie empfindest du Janes Rolle im Musical und im Vergleich zum Film?

JC: Also ich finde die Rolle tatsächlich im Film auch schon sehr stark, aber befürworte die Entscheidung ihren Vater rauszunehmen sehr. Ich kann natürlich verstehen, dass Menschen den Film kennen und dann erst einmal ein bisschen enttäuscht sind… Aber ich stehe da total hinter der Entscheidung, weil ich das für das Jahr 2024 absolut richtig finde, dass man dieser Art von Frauenrolle mehr Platz einräumt. So kann sie auch inhaltlich mehr für sich einstehen und muss sich nicht hinter dem Vater und seiner Autorität verstecken – das finde ich durch diese Änderung sehr gut gelungen.

MZ: Was waren deine ersten Berührungspunkte mit der Geschichte von „Tarzan“?

JC: Ich habe schon als Kind den „Tarzan“-Film immer gerne gesehen.  Ich fand die Rolle der Jane schon damals wahnsinnig spannend und wie gesagt immer toll, dass sie eine leidenschaftliche Botanikerin ist, die sich für den Dschungel begeistern lässt und ihn so mutig durchstreift. Auch auf Tarzan geht sie unfassbar mutig und neugierig zu und lässt sich auf diese ganzen neuen Dinge ein. Das hat mich schon als Kind sehr beeindruckend.

MZ: Die Musik von “Tarzan” stammt von Phil Collins – wie nimmst du den Soundtrack war?

JC: Aus meiner Sicht hat Phil Collins eine ganz eigene Klangwelt durch dieses Musical geschaffen. Natürlich erinnert es in der Struktur noch immer an ein Musical, jedoch kann ich als Sängerin ein wenig in meiner Klangfarbe variieren. Ich finde es großartig, wie sehr Phil Collins es geschafft hat, seinen sehr prägnanten eigenen Stil behalten hat und Diesen aber in Musicalhits verwandelt hat!

MZ: Welcher Disney-Film sollte deiner Meinung nach noch als Musical inszeniert werden?

JC: Als ich gelesen habe, dass aktuell eine Broadway-Version von „Tangled“ geworkshoppt wird, habe ich direkt gedacht, dass ich Rapunzel gerne in Deutschland spielen würde. Das ist meiner Meinung nach ein wirklich toller Film und eine tolle Rolle. Ich liebe die Musik und darf sie jetzt auch bei Disney in Concert ab nächster Woche auf Tour singen.

MZ: Bereits 2022 bist du mit „Disney in Concert“ auf Tour gegangen und auch 2024 bist du wieder mit dabei. Worauf freust du dich auf der Tour am meisten?

JC: Ich freue mich natürlich enorm auf diese großartige Cast. Da sind sehr viele Leute, die ich persönlich schon kenne, aber die ich auch einfach wahnsinnig schätze: Mit Willemijn Verkaik, Gino Emnes, Andreas Bongard, Patricia Meeden und Drew Sarich auf einer Bühne zu stehen ist ein riesiges Geschenk und ein absolutes Highlight meiner Karriere.

Dazu werde ich großartige Songs aus Rapunzel, aber auch aus Anastasia „Reise durch die Zeit“ singen. Allerdings werde ich die Film-Version mit dem alten Text performen. Das wird sehr spannend, nachdem ich die andere Version über ein Jahr lang auf der Bühne gesungen habe. Aber diesen Song in den Arenen Deutschlands zu singen wird bestimmt ein ganz besonderer Moment sein.

MZ: Eine schöne Tour und gute Zeit im Stuttgarter Dschungel wünschen wir dir – vielen Dank für deine Antworten!

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Vielen Dank an Judith Caspari für die Beantwortung der Fragen und an Stage Entertainment für die Interview-Möglichkeit zum Disney-Musical „Tarzan“ in Stuttgart!

(Bildquelle (c) Morris Mac Matzen)

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