Wir durften mit Andreas Bieber im Rahmen des Gastspiels des Udo-Jürgens-Musicals „Ich war noch niemals in New York“ im Deutschen Theater München ein Interview führen. Er erzählte uns etwas zu seiner Rolle als schwuler Stylist „Fred Hoffmann“, blickte zurück auf das gleiche Engagement in Wien und gab einen Ausblick auf die Jubliäumsgala der Vereinigten Bühnen in der kommenden Woche… Unsere Fragen und seine Antworten könnt ihr hier lesen:

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Musicalzone: Herr Bieber, könnten Sie sich bitte unseren Lesern vorstellen?

Andreas Bieber: Äh… Andreas Bieber heiße ich und spiele zurzeit in München „Ich war noch niemals in New York“.

MZ: Nun sind sie mit „Ich war noch niemals in New York“ in München als „Fred Hoffmann“ zu sehen. Könnten Sie uns etwas über Ihre Rolle erzählen?

AB: Der Fred ist – ich würde mal sagen – die personifizierte Lebensfreude. Also er ist ein Stylist, der aber in der Geschichte, wo es um diese Moderatorin, die Lisa Wartberg geht, die an ihrer Karriere arbeitet und den Fernsehpreis krampfhaft kriegen will – die eher ein bisschen negativ das ganze sieht – also sie hat Angst den Preis nicht zu bekommen. Sie glaubt, dass sie scheitert und sie glaubt, dass sie das nicht schafft und sie dem nicht gewachsen ist. Und der Fred ist einer, der sieht im Zweifelsfall das halbvolle Glas und sagt „Das wird alles schon – denk mal dran, was du schon alles geleistet hast!“ und ist quasi ihr bester Freund und Beistand auf dieser Reise.

MZ: Was ist ihr Lieblingslied in diesem Stück?

AB: Inzwischen komischer Weise, weil das Lied am Anfang, das war – ich fand das so belanglos, ich kannte das nicht… Ich sing „Tu alles was gut tut“ – das kannte ich gar nicht. Aber ich muss sagen, inzwischen, wieder mal wenn man auf den Text achtet, ist das zu so einem kleinen – das beschreibt mein Lebensmotto. Nämlich am Anfang denkt man „Tu alles was gut tut“ heißt einfach nur „joa – mach halt was du willst“, aber das ist es halt nicht! Weil was einem gut tut ist nicht unbedingt immer das, was man will oder umgekehrt – und deshalb mag ich das Lied jetzt besonders gern.

MZ: Wann sind Sie zum ersten Mal mit der Musik von Udo Jürgens in Kontakt gekommen und kannten Sie ihn auch persönlich?

AB: Also das ist schon lange her… In meiner Kinderzeit war das schon immer die Urlaubskassette – wir haben immer, wenn wir mit meiner Familie in den Urlaub fuhren, eine Urlaubskassette gemacht. Für alle die das nicht wissen: Das ist so ein kleines Plastikkästchen mit so einem Band – Tonband – drinnen und da hat man früher Musik aufgenommen und da war Udo Jürgens eines der Highlights immer auf dieser Urlaubskassette – das heißt ich kenne das einfach seit langem! Aber ich habe es halt wiederentdeckt, weil ich es jetzt selbst singe und interpretiere in einem anderen Zusammenhang und da eben irrsinnig Spaß dran gefunden habe auf den Inhalt zu achten – das ist was besonders Schönes! Und Udo Jürgens habe ich kennengelernt, bei der Premiere in Wien – 2010 war das! Ein ganz, ganz lieber Mensch war er!

MZ: Sie haben die Rolle bereits in der Wiener Produktion gespielt – was hat diese Rolle an sich, dass Sie den Part nochmals übernehmen wollten?

AB: Das ganze Stück macht so wahnsinnig Spaß – das ist eine kleine Therapie! Selbst, wenn es einem mal nicht so gut geht! Ich zum Beispiel in Wien privat mal eine Phase, wo es mir nicht so gut ging und da muss ich sagen: Da war für mich diese Vorstellung das Tollste, was passieren konnte! Für diese drei Stunden abends ging es mir einfach gut – die Leute waren gut drauf, das Publikum hat gestrahlt und so… Da hat man das mal vergessen! Das Stück macht einfach wahnsinnig viel Spaß und baut einen wieder positiv auf!

MZ: Apropos Wien: In der kommenden Woche stehen Sie für ein paar Termine bei der Jubiläumsgala der Vereinigten Bühnen Wien auf der Bühne – worauf dürfen sich die Besucher freuen?

AB: Auf einen ganz bunten Abend: 50 Jahre Vereinigte Bühnen Wien – das heißt, da wird es Sachen geben, die die Leute gar nicht kannten, die auch ich nicht kannte! Ich singe zum Beispiel was aus „How to succeed in business without really trying“ – das kannte ich gar nicht, freue mich aber tierisch drauf, weil das so eine richtige Musical-tripple-thread-Nummer wird, wie man so sagt.. Diese dreifach Bedrohung: Richtig eine Tanz-, Gesang-, Schauspielnummer, wo ich auch wieder das Tanzbein schwingen darf und es wird einfach ein ganz bunter Abend! Und eine persönliche Freude, gebe ich zu, ist einfach die, dass ich sehr viele liebe, liebe Kollegen wiedertreffe, die ich einfach lange nicht gesehen hab, mit denen ich lange nicht auf der Bühne stand… Also es ist eine kleine Réunion für uns!

MZ: Haben Sie zum Abschluss noch eine Botschaft aus der Show, die Sie unseren Lesern mitgeben möchten?

AB: Also ich kann nur jedem empfehlen, genau wie ich oder der Fred, alles zu tun, was gut tut und ja.. Ich denke mir mal… Wenn man das tut im Leben hat man schon viel gewonnen!

MZ: Vielen Dank für Ihre Zeit und alles Gute!

Das Interview könnt ihr auch als Video mit kleinen Show-Ausschnitten auf unserm YouTube-Kanal ansehen:

Bis Anfang Januar 2016 liegt das Schiff in München an: Tickets und Infos bekommt ihr hier! Danach ist die Show nochmals kurz im Theater des Westens in Berlin zu Gast: mehr dazu erfahrt ihr hier!

Wir bedanken uns bei dem Deutschen Theater München für die Interview-Möglichkeit, an Stage Entertainment für die freundliche Bereitstellung des Videomaterials und an Andreas Bieber für die Zeit und das Gespräch!

(Bildquelle (c) eventpress)

 

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