Regisseur Steven Spielberg hat mit zehn Jahren „West Side Story“ für sich entdeckt. Nun will er die Geschichte 60 Jahre später in seiner Adaption für die jüngere Generation erzählen. Wir konnten den Film bereits vorab sehen und berichten euch:

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Das Musical „West Side Story”:

„West Side Story“ erzählt von der Feindschaft zwischen einer amerikanischen & puerto-ricanischen Gang im gleichnamigen Gebiet in New York City, die beide dominieren wollen. Doch die Spannungen zwischen den Gangs eskalieren zunehmend als der Gründer der Jets, Tony, auf einem Ball mit Maria, der Schwester des Sharks-Anführers, tanzt und sich eine verbotene Liebe entwickelt. Den Zuschauer erwartet eine Geschichte, die an Romeo & Julia erinnert und von der Thematik kaum aktueller sein könnte. Im von Tony Kushner überarbeiteten Buch werden jedoch die Probleme & Motivationen der Charaktere erstmals konkret benannt, was dem Material zusätzliche Tiefe verleiht.

Die Musik wird vom New York Philharmonic Orchestra rauschend intoniert und klingt weiterhin klassisch – das allerdings auf höchstem Niveau mit sämtlichen Feinheiten aus Leonard Bernsteins legendären Kompositionen. Stephen Sondheims Liedtexte blieben unverändert lyrisch, pointiert sowie gleichzeitig zeitgemäß. Allerdings sind einzelne Songs neu eingebettet – wie „America“ als Streitgespräch zwischen Anita & Bernardo, sodass Maria nicht naiv wie in der Bühnenversion wirkt.

Die Besetzung des Films:

Rachel Zegler ist als ‚María‘ selbstbestimmt sowie gegenüber ihrer Familie umsichtig, wenngleich sie verliebt ist und nur so vor jugendlichem Esprit sprüht. Mit ihrem klaren Sopran brilliert sie und vermittelt stets wahrhaftige Emotionen.

Ansel Egort ist der charmante Jet ‚Tony‘, dem man in seinem Spiel die Zerrissenheit zwischen seiner Vergangenheit und dem Vorsatz der Verbesserung abnimmt. Dennoch bleibt seine schauspielerische Darstellung vergleichsweise kühl. Sein warmer Gesang ist zwar schön anzuhören, berührt aber selten.

Sein bester Freund ‚Riff‘ ist bei den Jets weiterhin überzeugt aktiv, da er im Leben nichts mehr außer seiner Heimat zu verlieren hat. Mike Faist gibt sich in dieser Rolle im einem Moment taff, während kurz darauf seine kindliche Seite klar sichtbar wird.

Ihm gegenüber steht David Alvarez als dominanter Sharks-Anführer ‚Bernardo‘, der eigentlich weiß, wie sinnlos die Feindschaft zwischen den Gangs ist.

Ariane DeBose mimt ‚Anita‘, die nicht nur auf Tanzfläche temperamentvoll ist, sondern auch in der zweiten Hälfte mit ihrem emotionalen Spiel besticht. Weiterhin ist ihr Gesang besonders ausdrucksstark.

Rita Moreno, die für Ihre Darstellung der ‚Anita‘ in der Originalverfilmung von 1961 mit einem Oscar ausgezeichnet wurde, betreibt nun als Doc’s Witwe ‚Victoria‘ den Laden. Nachdem sie durch ihren früheren, amerikanischen Ehemann von den Jets nicht als Puerto-Ricanerin wahrgenommen wird, versucht sie in dieser Position zu vermitteln. Ihre Verzweiflung über die Spaltung wird in ihrem Solo „Somewhere“ eindrücklich deutlich.

Auch die weiteren Rollen sind ausnahmslos stark besetzt. Als Ensemble tanzen sie als Gang in Formation Choreografien von Justin Peck, die turbulente Kämpfe mit klassischem Ballett kunstvoll kombinieren. Schnitte passend zur Musik sorgen für eine passende Dynamik.

Die Inszenierung von Steven Spielberg:

Bis die beschriebene Dynamik in Fahrt kommt, lässt sich Steven Spielberg für das Setup Zeit und führt das Publikum langsam in die Welt der New Yorker West Side in den 1960er ein. Diese wirkt heruntergekommen und verstaubt. In dieser authentischen Kulisse (von Adam Stockhausen) sorgt er durch ein geschicktes Spiel mit Licht & Schatten sowie farblichen Akzenten für stimmungsvolle Bilder. Zur Authentizität tragen neben der gekonnten Personenregie im Zusammenspiel mit dem überarbeiteten Buch außerdem die zahlreichen, spanischen Dialoge bei, die von der Übersetzung für das Verständnis komplementiert werden.

Steven Spielbergs Adaption „West Side Story“ zollt der Vorlage Respekt und das überarbeitete Buch verleiht den Charakteren zusätzliche Tiefe. Diese werden von dem starken Cast hervorragend ausgefüllt, sodass das Drama komplettiert mit atmosphärischen Bildern begeistert.

Ab dem 9. Dezember 2021 könnt ihr die Steven Spielbergs Adaption des Musicals „West Side Story“ in den deutschen Kinos sehen!

Vielen Dank an Disney für die freundliche Bereitstellung Einladung zur Pressevorführung!

(Bildquelle (c) Twentieth Century Fox )

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