Als im Juli diesen Jahres der erste Trailer zur Verfilmung von Musical „Cats“ erschien, sorgte die CGI-Fusion zwischen Mensch und Katze  in den Weiten des Internets für Furore. Am 25. Dezember kommt der Film deutschlandweit in die Kinos und wir konnten uns bereits ein Bild vom Endprodukt machen:

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Regisseur Tom Hooper („Les Miserables“)  erzählt im Film über  den alljährlichen Jellicle Ball mit der Wahl zur Wiedergeburt einer Katze, wie man es von der Bühne kennt. Zwar hat das Stück, welches auf Gedichten von T. S. Eliot basiert, grundsätzlich nicht viel Inhalt, jedoch schafft es Hooper die Rahmenhandlung auf der Leinwand verständlicher zu erzählen, indem er den Zuschauer wie die ausgesetzte ‚Victoria‘ an die Hand nimmt, was mit einfachen Dialogzeilen umgesetzt wird.  Auch stellt der   mysteriöse ‚Macavity‘ nun dauerhaft eine Bedrohung dar, doch dazwischen ist viel Platz für die revueartige Vorstellungsrunde der unterschiedlichsten Katzen. Hier gibt es gelungene Interpretationen der bekannten Lieder von  Andrew Lloyd Webber zu hören, die oftmals für den Film etwas angepasst und in Teilen modernisiert wurden.  Die Choreografien stammen  von Andy Blankenbuehler („Hamilton“), der diesen Part bereits beim  Broadway-Revival 2016 übernommen hat und dementsprechend gut die Stilistik der Bühne auf die Leinwand übertragen konnte. Leider raubt die ungewöhnliche Animationstechnik trotz opulenter Umgebungen im überdimensionierten London manchen Szenen die Magie, die sie noch im Theater ausgestrahlt haben .

Zwar fallen die zunächst gewöhnungsbedürftigen  Menschen in Katzengestalt nach wenigen Minuten Eingewöhnungszeit kaum mehr auf, dennoch   werden auch  auch stellenweise einige Tücken der Technik sichtbar, sobald beispielsweise die Gesichter leicht verzogen den schnellen Bewegungen der Körper nacheilen. In Nahaufnahmen zeigt sich die detailreiche Animation aber als passende Möglichkeit, um die animalischen Bewegungen  in Verbindung mit menschlichen Emotionen zu bringen. Dadurch kommt die ausdrucksstarke Mimik von prominenten Darstellern   wie Judi Dench, Ian McKellen, Jennifer Hudson   oder auch  Pop-Stars Taylor Swift bzw. Jason Derulo  gut zum Vorschein.

Wenn man die deutsche Fassung ansieht,  kommen dem musicalaffinen Besucher sicherlich einige Stimmen bekannt vor: Patrick Stanke, Sabrina Weckerlin, Philipp Büttner, Carin Filipcic  & Andreas Bongard leihen einigen Katzen ihre Stimme und Patricia Meeden  interpretiert als ‚Grizabella‘ das emotionale „Erinnerung“.  Allesamt können mit kräftigen Gesangsleistungen überzeugen, wobei die Synchronisation auf einem  recht hohem Niveau ist. Es wurden einige Lyrics bearbeitet, um diese bestmöglich zu realisieren, jedoch ist in Nahaufnahmen einiger Soli nicht immer die Lippensynchronität vollends gelungen.

Abschließend bleibt zu sagen, dass sich bei der „Cats“-Verfilmung – wie auch schon beim  Bühnenmusical – wohl die Geister scheiden werden. Doch wer bereits vom Musical gut unterhalten wurde, wird eher auch Gefallen an der Adaption finden  – der prominente Cast ist allemal einen Blick wert!

Vielen Dank an Universal Pictures Germany für die freundliche Einladung zur Pressevorführung! 

(Bildquelle (c) Universal Pictures Germany)

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