Albert Einstein – Visionär, Revolutionär, ein Denker ohne Grenzen. Mit seinen Theorien über Raum und Zeit veränderte er die Wissenschaft für immer. Nun wird sein Leben zur Bühne – und das Konzert und Theater St. Gallen setzt dabei auf eine bildgewaltige Inszenierung, eine mitreißende Partitur von Frank Wildhorn sowie eine herausragende Besetzung. Wir berichten von der Uraufführung in St. Gallen:

Anzeige*

Das Musical „Einstein – A Matter of Time”:

E = mc²“ – die wohl berühmteste Formel der Welt hat die Wissenschaft für immer revolutioniert. Doch wer war der Mensch hinter diesen bahnbrechenden Theorien? „Einstein – A Matter of Time“ verwebt seine wegweisenden Entdeckungen mit seinem bewegten Privatleben. Das Musical zeigt Einstein als rebellischen Studenten, später als Beamten im Berner Patentamt und schließlich als gefeierten Wissenschaftler im Exil – ein facettenreiches und tiefgehendes Porträt Einsteins.

Gil Mehmerts Buch verbindet Wissenschaft und persönliche Herausforderungen auf eindrucksvolle Weise. Dabei beleuchtet es nicht nur Einsteins Erkenntnisse, sondern auch seine komplizierten Beziehungen, die gesellschaftlichen Umbrüche seiner Zeit sowie seinen unermüdlichen Einsatz für Frieden. Durch kluge Dialoge und packende Szenen entwickelt sich eine dynamische, tiefgründige Erzählstruktur, die die verschiedenen Facetten Einsteins authentisch und lebendig auf die Bühne bringt.

Musikalisch bleibt Frank Wildhorn seinem unverkennbaren Stil treu. Während kraftvolle Balladen Emotionen transportieren, verstärken dynamische Ensemble-Nummern zusätzlich die Spannung und Dramatik. Die Songtexte von Frank Ramond und Gil Mehmert verleihen den Kompositionen eine noch tiefere emotionale Dimension. Darüber hinaus erschafft Koen Schoots, der sowohl für die Arrangements als auch die Instrumentation verantwortlich ist, gemeinsam mit dem Sinfonieorchester St. Gallen eine eindrucksvolle Klangwelt, die Wildhorns Partitur in ihrer vollen Wirkung zur Entfaltung bringt.

Die Besetzung der Welturaufführung:

David Jakobs überzeugt als ‚Albert Einstein‘ mit großer darstellerischer Bandbreite. Seine Verwandlung vom wissbegierigen, rebellischen Studenten bis hin zum zerstreuten, von der Vergangenheit geprägten alten Physiker wirkt durchweg authentisch. Mit feiner Mimik und starker Bühnenpräsenz fängt er Einsteins Vielschichtigkeit eindrucksvoll ein. Dabei verkörpert er sowohl den leidenschaftlichen Forscher als auch den nachdenklichen Humanisten glaubhaft. Seine kraftvolle Stimme trägt die emotionale Tiefe der Rolle mühelos – sei es in mitreißenden Solo-Nummern oder in intensiven Dialogen. Vor allem in Momenten der Selbstzweifel sowie in Szenen, in denen Einstein mit den Konsequenzen seiner Entdeckungen ringt, entfaltet Jakobs eine besonders bewegende Intensität.

Katia Bischoff als ‚Mileva Marić‘ erweist sich als perfekte Ergänzung zu Jakobs‘ Einstein. Sie verleiht Einsteins erster Ehefrau eine kraftvolle Bühnenpräsenz und macht ihre innere Zerrissenheit zwischen intellektueller Gleichberechtigung und gesellschaftlichen Zwängen spürbar. Gerade in den Konflikten mit Jakobs entfaltet sich eine fesselnde Dynamik, die die Höhen und Tiefen der Beziehung spürbar macht. Ihre glasklare Stimme sorgt in mehreren Momenten für Gänsehaut, insbesondere in den ergreifenden Solo-Passagen, in denen sie Milevas innere Kämpfe sowie ihre aufopferungsvolle Liebe greifbar macht.

Ein markantes Wissenschaftler-Trio prägt Einsteins Umfeld. Livio Cecini (‚Prof. Weber/Max Planck‘), Marlon Wehmeier (‚Marcel Grossmann/Eddington‘) und Jan-Philipp Rekeszus (‚Prof. Philip Lenard‘) verkörpern unterschiedliche Perspektiven auf Einsteins Theorien. Während Cecini als strenger ‚Prof. Weber‘ den Widerstand gegen neue Ideen auf den Punkt bringt, stellt er als ‚Max Planck‘ eine der wenigen Stimmen der Anerkennung für Einstein dar. Wehmeier überzeugt sowohl als treuer Begleiter ‚Marcel Grossmann‘ als auch als ‚Eddington‘, der Einsteins Theorien schließlich zur internationalen Anerkennung verhilft. Rekeszus gibt mit seinem charismatischen, aber antagonistisch gezeichneten ‚Prof. Lenard‘ eine fesselnde Performance als Skeptiker, dessen konservative Haltung Einstein stets herausfordert. In ihren gemeinsamen Szenen entsteht ein Wechselspiel aus Respekt, Rivalität und wissenschaftlicher Faszination, das die Auseinandersetzung mit Einsteins Theorien besonders spannend macht.

Ein besonderes Highlight ist das beeindruckende Zusammenspiel der starken Frauenfiguren Anna-Julia Rogers (‚Pauline Einstein/Marie Curie‘), Barbara Obermeier (‚Elsa Löwenthal‘) und Elise Doorn (‚Clara Haber‘). Gemeinsam mit Katia Bischoff als ‚Mileva Marić‘ bringen sie eine mitreißende Energie auf die Bühne. Rogers überzeugt mit mütterlicher Wärme als ‚Pauline Einstein‘ und strahlt als visionäre ‚Marie Curie‘ eine entschlossene, inspirierende Stärke aus. Obermeier gibt der bodenständigen ‚Elsa Löwenthal‘ eine ruhige, aber dennoch prägnante Präsenz, die besonders in den gemeinsamen Szenen mit Einstein berührt. Doorn überzeugt als ‚Clara Haber‘ mit Ausdrucksstärke und spürbarer innerer Zerrissenheit. Ihre gemeinsamen Szenen zählen zweifellos zu den emotionalsten Momenten des Abends und unterstreichen die Rolle der Frauen im wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Kontext dieser Zeit.

Das Ensemble begeistert mit Spielfreude und Ausdrucksstärke, die der Inszenierung Dynamik verleihen. Ob in großen Bühnennummern oder als individuelle Charaktere – sie verleihen dem Stück zusätzliche Tiefe und lassen Wissenschaft, Zeitgeschehen sowie persönliche Schicksale lebendig werden. Besonders in den musikalischen Ensemble-Nummern entsteht ein eindrucksvolles Klangbild, das die emotionale Wucht der Inszenierung noch weiter verstärkt.

Die Show in St. Gallen:

Die Regie von Gil Mehmert  verknüpft Biografie mit eindrucksvoller Wissenschaftsdarstellung. Das Bühnenbild von Christopher Barreca setzt auf zwei große Schultafeln als szenische Begrenzung. Durch Projektionen und gezielte Beleuchtung werden Einsteins Gedanken visuell eindrucksvoll in Szene gesetzt, wodurch sich ein dynamisches Gesamtbild ergibt.

Michael Grundners Lichtdesign setzt gezielt Akzente und schafft fließende Übergänge zwischen ruhigen und dramatischen Momenten. Gleichzeitig erweitern die Projektionen von Austin Switser das visuelle Konzept gezielt und lassen Einsteins Gedankenwelt auf beeindruckende Weise lebendig werden.

Indem die Choreografie von Melissa King physikalische Konzepte tänzerisch aufgreift, verleiht sie der Inszenierung eine nahezu schwerelose Dynamik. Claudio Pohles historische Kostüme betonen die jeweiligen Zeitabschnitte zwischen Wissenschaft, Privatem und politischem Wandel gekonnt. Zudem sorgt die dramaturgische Betreuung durch Daniel Url für eine stimmige Erzählstruktur, die Wissenschaft, Menschlichkeit und Zeitgeschehen miteinander verwebt.

Mit „Einstein – A Matter of Time“ gelingt dem Konzert und Theater St. Gallen eine außergewöhnliche Uraufführung. Dank ihrer visuellen Raffinesse, musikalischen Wucht und herausragenden Besetzung gelingt der Inszenierung ein mitreißendes Gesamterlebnis, das das Publikum von Anfang bis Ende fesselt. David Jakobs brilliert in der Titelrolle, während Katia Bischoff als Mileva Marić und das gesamte Ensemble die Produktion bereichern.

Dank der gelungenen Kombination aus eindrucksvoller Darstellerleistung, durchdachter Dramaturgie und bildgewaltiger Inszenierung entsteht ein einzigartiges Theatererlebnis, das sowohl Einsteins Genie als auch seine menschliche Seite auf faszinierende Weise vereint.

Weitere Informationen und Tickets für „Einstein – A Matter of Time“  erhaltet ihr hier.

Besuchte Vorstellung: 1. März 2025 (Weltpremiere von „Einstein – A Matter of Time“) im Theater und Konzert St. Gallen .

Vielen Dank an das Konzert und Theater St. Gallen für die freundliche Bereitstellung der Pressekarten für „Einstein – A Matter of Time“.

(Bildquelle (c) Donato Caspari)

Teile das mit deinen Freunden via: