Wir durften kürzlich ein Interview ein Interview mit Annemieke van Dam führen, die derzeit als „Mary Poppins“ im gleichnamigen Musical in Wien auf der Bühne steht. Auch durch ihre Rolle als „Elisabeth“ ist sie vielen ein Begriff. In unserem Gespräch erzählt sie über ihre kürzlich veröffentlichte Solo-CD „Amateur“ und über ihr aktuelles Engagement als Kindermädchen – das Interview könnt ihr hier nachlesen:

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Musicalzone: Annemieke, könntest du dich bitte unseren Lesern vorstellen?

Annemieke van Dam: Mein Name ist Annemieke van Dam, ich bin eine 33-jährige Holländerin, bin 2005 nach Deutschland gezogen und wohne seit 2012 in Wien, wo ich auch gerne bleiben würde. Außerdem bin ich aus Herz und Seele eine Sängerin.

MZ: Kürzlich hast du deine erste Solo-CD „Amateur“ veröffentlicht – kannst du uns etwas über dieses Projekt erzählen?

AvD: Ich wollte schon immer eine CD machen, aber ich wusste nicht genau, wie ich das machen sollte… Als ich die Musikerin Tina Schosser kennen gelernt habe, ist sie eine Freundin geworden und wir haben angefangen ein bisschen über das Thema zu quatschen. Zur diesjährigen Sommerpause habe ich dann den Ruck von ihr bekommen: „Komm – lass uns das machen!“. Dann hat sie die Songs geschrieben und wir haben zusammen die deutschen Texte verfasst, wobei es auch zwei englische Songs gibt. Schlussendlich haben wir die dann mit sehr viel Spaß aufgenommen!
Offiziell habe ich die CD dann am 13. Dezember vor ca. 70 Fans vorgestellt, wo ich nach dem Musical 3 Songs gesungen habe.
Es war einfach ein Projekt für mich und die Fans, damit ich endlich mal was Persönliches auf den Markt bringen kann.

MZ: Was ist die Musikrichtung der Songs? Warum ist der Titel „Amateur“ und was ist das Thema der Songs?

AvD: Die Musik geht in Richtung Singer/Songwriter und ist auch ein bisschen poppig.
Die CD heißt „Amateur“, weil einer der Songs so heißt. Wir haben ewig über den Titel nachgedacht und – nachdem ich die Songs auch nicht so schwer, so melodramatisch machen wollte – fand ich es ganz witzig die CD so zu nennen, da es ja meine erste eigene CD ist.
Das Lied „Amateur“ geht darüber, dass man im Leben so viele Situationen findet, wo man denkt, dass man weiß, wie es geht, aber eigentlich doch nicht – egal in welchem Alter man ist.
Das sagt der Song: „… und während ich das hör wird mir klar: Ich bin ein Amateur!“

MZ: Sind Konzerte oder gar eine Tour zu „Amateur“ geplant? Wenn ja: Gibt es dazu schon Details, die du uns verraten kannst?

AvD: Geplant ist derzeit noch nichts, aber ich möchte auf jeden Fall mal Solo auftreten!
Die drei Songs, die ich  bei der CD-Präsentation gesungen habe, war mein erster Auftritt.
Aber es wird sicherlich in der Zukunft etwas geben, aber im Moment habe ich so viel auf dem Tisch gehabt: Mein Engagement als MARY POPPINS, dass ich noch bis Ende Januar 2016 spiele – danach schauen wir weiter…
Es werden bestimmt mal Projekte kommen, aber derzeit gibt es noch nichts Konkretes dazu zu sagen.

MZ: Ist der Reiz an einer eigenen CD nun verflogen, nachdem du das geschafft hast oder hast du vor noch mehr Songs und CDs von dir zu produzieren?

AvD: Also es hat auf jeden Fall sehr viel Spaß gemacht diese CD zu produzieren und komplett andere Songs zu singen als normalerweise. Es wird definitiv immer wieder was Neues geben, was aber auch abhängig vom Feedback ist. Das wird dann aber eine CD mit mehr Songs sein. Das war jetzt so ein Einstiegsprojekt, um zu schauen, wie das ankommt. Ich glaube, die Aussichten auf eine weitere CD sind gut… 🙂

MZ: In erster Linie bist du aber keine reine Sängerin, sondern Musical-Darstellerin. Kannst du unseren Lesern etwas zu Ihrer aktuellen Rolle erzählen?

AvD: Im Moment spiele ich die Mary Poppins und es macht unfassbar viel Spaß, weil es einfach ein wunderbares Stück ist mit den Kindern und dem Tanz – man merkt jeden Abend an der Resonanz des Publikums, wie toll es ist. Mary Poppins ist eine einzigartige Figur, die, aufgrund ihrer Ehrlichkeit, die sie allerdings nicht böse meint, sehr lustig ist. Sie geht geschickt mit den Kindern & Eltern um und lehrt sehr viel moralisch Wichtiges.
Sie ist einfach die beste Nanny, die man sich vorstellen kann, weil sie viele Zaubertricks kann, lustig ist und den Kindern zeigt, wie man gut miteinander leben kann.

MZ: Wie bist du zu dem Beruf der Musicaldarstellerin gekommen?

AvD: Ich habe als Kind schon sehr gerne gesungen! Wenn man jung ist hat man davon noch gar keine Ahnung – ich habe einfach Spaß am Singen gehabt. Irgendwann habe ich dann, nur zum Spaß, Gesangsunterricht genommen und als ich dann – mit 13/14 – entdeckt habe, dass es dafür Schulen gibt waren meine Eltern die ersten, die gesagt haben „Das passt total zu dir – lass uns mal schauen, was es da so gibt!“
Ich bin dann schlussendlich zu einem Lehrer gekommen, der in Tilburg unterrichtet hat. Zu dieser Musicalausbildung wurden nur acht Leute zugelassen und ich hab das mit 17 Jahren geschafft.
Ich habe mich natürlich total darüber gefreut und war ganz überrascht, dass ich das gleich angenommen wurde – eigentlich hatte ich vor zur Polizei zu gehen, aber als sich diese Chance ergeben hat war es mir klar, dass ich das tun soll!
Gott sei Dank kann ich diesen Beruf mit Spaß und Erfolg ausüben – das freut mich sehr!

MZ: Möchtest du unseren Lesern abschließend noch etwas mitgeben?

AvD: Ich würde sagen, dass man sich von der Richtung, die man wählt, nicht abschrecken lassen soll. Glaub‘ immer an das, was du am Liebsten machst – egal, ob man sagen kann „Ich verdiene damit kein Geld“ oder „Das hat keine Zukunft“.
Ich finde Leidenschaft extrem wichtig und man sollte sich nicht von irgendwelchen Vorurteilen oder Geld ableiten lassen.
Sei lieb und ehrlich und damit kannst du im Leben überall hinkommen – denke ich.

MZ: Vielen Dank für deine Zeit und viel Erfolg für die CD sowie weitere Projekte!

Wer nun neugierig geworden ist:
Die Solo-Cd gibt es bei iTunes, amazon und Sound of Music zum reinhören & bestellen!
Tickets für „Mary Poppins“ in Wien könnt ihr hier ordern!

Vielen Dank an die Vereinigten Bühnen Wien für die Interview-Möglichkeit und an Annemieke van Dam für die Antworten!

(Bildquelle (c) Rolf Bock)

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