Seit ein paar Jahren werden Stage Entertainment-Produktionen nach der Spielzeit im Berliner Theater des Westens oftmals für kurze Zeit im Deutschen Theater München präsentiert. Dieses Jahr ist das bei „The Band“ der Fall. Wir haben dort die Premiere des Take That-Musicals besucht:

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Im Stück gewinnt Rachel Tickets für ein Konzert der Boygroup, die vor 25 Jahren die gemeinsame Leidenschaft der fünf Freundinnen war. Seitdem hat sich die Clique durch einen Vorfall voneinander entfernt und auch nicht mehr getroffen. Dieser Gewinn eröffnet Rachel die Möglichkeit eines Wiedersehens, wo die Jugendträume wieder ans Tageslicht kommen und im Schatten der Realität stehen.

Untermalt wird die Geschichte von den bekanntesten Take That-Songs, die weitestgehend thematisch passend durch Auftritte der Band in die Geschichte eingebunden werden. Das abschließende Medley entlässt die Zuschauer mit guter Laune in den Abend. Die Band, unter der Leitung von Ratislav Kordik, spielt direkt auf der Bühne und trägt so zu gelungenen Auftritten bei. Jedoch klingt sie aber oftmals verwaschen und durch die Akustik in erster Linie leider nur laut.

Maria Arnold, Ruth Lauer, Jara Buczynski, Laura Saleh & Kristin Heil zeigen die junge Clique als aufgedrehte Teenager, die für ihre Boygroup brennen und wirken im ersten Moment rollenbedingt etwas anstrengend. Im Laufe des ersten Akts zeigt sich allerdings die Tiefe der Freundschaft, die im Rahmen des Konflikts berührt. Gerade Ruth Lauer als ‚Debbie‘ reißt die Zuschauer mit ihrer authentischen Art, Ausstrahlung  & hohen Energie mit.

In der Gegenwart geben sich die Freundinnen ernster. Sie wurden durch das Leben geprägt, aber lassen einige Charakteristika ihrer jüngeren Gegenparts wiedererkennen, die auch für heitere Momente sorgen. Schauspielerisch können Silke Geertz, Laura Leyh mit der stärksten Präsenz, Heike Kloss & Yvonne Köstler überzeugen, gesanglich sticht jedoch keine hervor.

Die „Band“, bestehend aus Prince Damien, Helge Mark Lodder, Taddeo Pellegrini, Alex Charles & Sario Solomon, harmoniert gut. Sie performen ordentlich und machen eine gute Figur, wobei keine klassische Boygroup-Rollenverteilung ersichtlich wird.

In der kurzweiligen Show von Kim Gavin & Jack Ryder wird die Boygroup „Band“ als thematischer Leitfaden vielfältig sowie auf passende Art und Weise eingebunden. Der Kontrast zwischen den Zeiten wirkt sehr stark, da der erste Akt zunächst Ernsthaftigkeit vermissen lässt und umgekehrt der zweite Akt etwas Leichtigkeit. Das einfache Bühnenbild (Jon Bausor) ist dank großer Projektionen (Adam Bassett) wandlungsfähig und bietet so den passenden Rahmen für die 25-jährige Reise.

Insgesamt erwartet Zuschauer bei „The Band“ ein unterhaltsamer Abend mit bekannten Hits, der abschließend mit einer überraschend starken Botschaft schließt. Den meisten Spaß wird wohl die Take That-Zielgruppe dank der Identifikationsmöglichkeiten haben.

Weitere Informationen und Tickets für „The Band“ in München erhaltet ihr hier.

Besuchte Vorstellung: 11. Oktober 2019 (Premiere) im Deutschen Theater, München

Vielen Dank an das Deutsche Theater München für die freundliche Einladung zur Premiere!

(Bildquelle (c) Eventpress)

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