Das Musical „Catch me if you can“ basiert auf dem gleichnamigen Film mit Leonardo DiCaprio und wurde in 2009 uraufgeführt. Die deutsche Erstaufführung fand 2015 an der Staatsoperette Dresden statt und in dieser Spielzeit ist es Teil des Spielplans am Staatstheater Nürnberg. Wir haben die Produktion in Nürnberg besucht:

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Die Geschichte (Buch: Terrence McNally) handelt von der wilden Verfolgungsjagd zwischen Frank Abagnale Jr. und dem FBI-Agent Carl Hanratty, welcher Frank für seine Betrügereien zur Rechenschaft ziehen möchte. Dieser nutzt seine Tricks jedoch weiter und schlüpft so in unterschiedlichste Rolle, um dem Gesetz zu entgehen und erzählt seine Geschichte als Moderator seiner eigenen Show. Doch auf seiner Reise begegnet er natürlich auch der Liebe…

Musikalisch lebt das Stück vor allem von den fetzigen Jazz- und Swing-Nummern aus Marc Shaimans Feder, die passend zum Show-Setting der Geschichte von einer großen Big Band unter der Leitung von Jürgen Grimm kraftvoll intoniert werden. Schöne Balladen runden den vielfältigen Score gelungen ab und vor allem die großen Show-Nummern bleiben nachhaltig im Gedächtnis. Lediglich in den reinen Ensemble-Stücke mindert überlagernder Sound das Vergnügen etwas.

David Jakobs verkörpert ‘Frank Abagnale Jr.’ als charmanten und gewitzten jungen Mann, der die Leute um den Finger zu wickeln weiß und auch das Publikum problemlos auf seine Seite zieht, aber lässt auch seine Probleme passend durchscheinen. Neben seiner starken Ausstrahlung kann er auch mit seiner kräftigen Stimme überzeugen, die vor allem bei seinem Solo „Goodbye“ bestens zur Geltung kommt.

Rob Pelzer ist als schrulliger FBI-Agent ‘Carl Hanratty’ von dem Fall nahezu besessen und arbeitet stets für das Gesetz. Seinen Job nimmt er ernst und lockert höchstens durch trockenen Humor auf, den Pelzer auf den Punkt transportiert und auch im Zusammenspiel mit Jakobs für einige Lacher sorgt.

Inga Krischke stellt als ‘Brenda Strong’ Franks unschuldige sowie gutmütige Liebe dar und spielt im zweiten Akt eine wichtige Rolle für den weiteren Verlauf der Jagd. Gerade mit ihrem stimmstarken Solo „Flieg ins Glück“ bekommt sie ihren Moment im Rampenlicht.

Auch die vielen weiteren Rollen wie u.a. Franks Eltern sind stets passend besetzt und das gesamte Ensemble strotzt vor Energie. Diese setzen sie besonders bei den großen Show-Nummern wie „Brich kein Gesetz“ ein, die Melissa King aufwendig choreografiert hat.

Gil Mehmert zeichnet sich für Inszenierung verantwortlich, die die Geschichte stringent in Form einer schwungvollen Show mit oftmals bewusst überzeichneten Elementen erzählt. Dabei nutzt er das Bühnenbild von Jens Kilian aus, der das Studio als Einheitsbühnenbild mit nur kleinen Elementen anpasst, geschickt und auch die auffälligen Kostüme neben den stilvollen Uniformen von Falk Bauer unterstützen das Setting.

„Catch me if you can“ bietet am Staatstheater Nürnberg Unterhaltung auf höchstem Niveau, die vor allem von den charismatischen Hauptdarsteller-Duo lebt. Die gelungene Inszenierung, mitreißende Musik und weitere Cast tragen das übrige zu einem gelungenen Abend bei.

Weitere Informationen und Tickets für „Catch me if you can“ in Nürnberg erhaltet ihr hier.

Besuchte Vorstellung: 15. März 2019 im Staatstheater Nürnberg

Vielen Dank an das Staatstheater Nürnberg für die freundliche Bereitstellung der Karten!

(Bildquelle (c) Pedro Malinowski)

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