Was wäre, wenn Musicals zur Zeit von Shakespeare erfunden worden wären? Das Landestheater Linz beantwortet diese Frage mit der deutschsprachigen Erstaufführung von „Something Rotten“ – wir berichten:
Das Musical „Something Rotten“:
Das Stück erzählt von dem erfolglosen Theater-Brüdern Nick & Nigel Bottom, die im London des 16. Jahrhundert im Schatten von Superstar William Shakespeare stehen. Auf der Suche nach einem Hit konsultiert Nick die Wahrsagerin Nancy Nostradamus, die Musicals als das neue Erfolgsrezept prophezeit und „Omlet“ als Shakespeares größten Hit voraussagt. Beim Versuch die Vision auf die Bühne zu bringen, kommt es zu Intrigen und das Chaos entfesselt sich… Die Geschichte von John O’Farrell & Karey Kirkpatrick ist originell, irrwitzig und an sich eine Hommage an das Genre Musical mit viel Augenzwinkern.
Die Musik von Karey und Wayne Kirkpatrick reicht von Lautenklängen des Mittelalters über moderne Pop/Rock-Songs bis zu klassischem Broadway-Sound, der viele Referenzen an Musicalklassiker beinhaltet. Die Band „The Rotten Eggs“ sorgt unter der Leitung von Raban Brunner für einen vollen Klang, der zu Beginn in der Aussteuerung etwas zu übertönt.
Die Besetzung:
Gernot Romic ist als Nick Bottom ein frustrierter Theatermacher, der verzweifelt dem Erfolg hinterher jagt und mit einem Wechsel zwischen trockenem Humor sowie purer Ekstase besticht.
Lukas Sandmann dagegen ist der naive, jüngere Bruder Nigel, der als kreativer Dichter das Gute & Schöne zu Papier bringt und begeisterungsfähig wie ein Kind ist.
Zusammen bilden die Brüder ein ungleiches Duo, welches sich gegenseitig die Bälle perfekt zuspielt und für viel pointierte Unterhaltung sorgt, aber auch ehrliche Emotionen untereinander zeigt.
Nicks Frau Bea unterstützt ihn gegen seinen Willen tatkräftig. Kurzerhand übernimmt Sanne Mieloo in dieser Rolle charmant diverse Männerrollen und stellt die Klischees auf den Kopf.
Valerie Luksch ist als überdrehte Puritanerin Portia trotz ihres gläubigen Vaters der Lyrik zugetan. Sie verliebt sich aufgrund der gleichen Leidenschaften in Nigel und gemeinsam sorgen die beiden mit doppeldeutigen Duetten für zahlreiche Lacher.
Christian Fröhlich beherrscht als Superstar William Shakepeare die Bühne mit einer coolen, unnahbaren Ausstrahlung und rockt diese in seinen Soli wie ein Pop-Star.
Das ganze Ensemble ist voller einzigartiger Charaktere, überzeugt mit viel komödiantischem Talent und bringt Kim Duddys aufwendige Showtanz- & Stepp-Choreografien mit viel Energie auf die Bühne.
Die Show in Linz:
Matthias Davids inszeniert die Show als kurzweilige Komödie, die zu Beginn erstmal an Tempo gewinnen muss. Spätestens ab der Shownummer „Ein Musical“, die mit hoher Gagdichte durch Anspielungen an Musicalklassiker von „Annie“ bis „Les Misérables“ & Selbstironie, anspruchsvolle Choreografien sowie opulenter Ausstattung besticht, springt die Idee auf das Publikum über und fesselt fortan. Den idealen Rahmen für die Geschichte bietet das von Andrew D. Edwards nachgebaute Globe Theater mit variablen Elementen sowie den bunten Kostümen von Adam Nee zwischen Renaissance und tanzenden Eiern.
„Something Rotten“ in Linz ist eine stimmige & humorvolle Hommage an Musicals, die mit kreativen Ideen überrascht und vor allem Fans des Genres mit schrägem Humor begeistern wird.
Weitere Informationen und Tickets zu „Something Rotten“ am Landestheater Linz erhaltet ihr hier.
Besuchte Vorstellung: 6. Juni 2025 am Landestheater Linz.
Vielen Dank an das Landestheater Linz für die freundliche Bereitstellung der Pressekarten für „Something Rotten“
(Bildquelle (c) Reinhard Winkler)
Christoph ist 26 Jahre alt und hat Musicalzone.de 2015 ins Leben gerufen, um seine Begeisterung für Musicals mit Gleichgesinnten zu teilen. Seitdem hat er Marketing studiert und vermarketet nun Musicals mit Leidenschaft und Expertise, besonders im digitalen Raum.