Im Berliner Theater des Westens wird seit Dezember 2017 „Ghost – Nachricht von Sam“ mit Alexander Klaws und Willemijn Verkaik aufgeführt. Wir haben das Musical, das dem gleichnamigen Film nachempfunden ist, für euch besucht:

Anzeige*

Im Stück geht es um das junge Paar Sam und Molly, das gemeinsam in eine Wohnung nach Brooklyn gezogen ist. Nach dem Besuch einer Vernissage mit Werken von Molly und einem gemeinsam Essen werden die beiden überfallen. Bei diesem Zwischenfall stirbt Sam, doch als unsichtbarer Geist bleibt er auf der Erde, um mit Hilfe der Spiritistin Oda Mae Brown seinen Tod aufzuklären.

Die Musik stammt von Dave Stewart & Glen Ballard und ist in großen Teilen poppig, aber auch Gospel, Rap sowie ruhige Balladen sind zu hören. Die neun-köpfige Band (unter der Leitung von Shay Cohen) spielt die Lieder fehlerfrei und sorgt für einen satten Klang. Aufgrund der Abmischung klingt es manchmal aber zu laut, was dann auch die Sänger übertönt.

Alexander Klaws ist als ‚Sam Wheat‘ fast durchgehend auf der Bühne. Zwar wird er als Geist vom gesamten menschlichen Ensemble ignoriert, jedoch bleibt er dank seiner Ausstrahlung stets präsent. Stimmlich kann er mit seiner kräftigen Stimme überzeugen und auch sein Schauspiel ist passend.

Willemijn Verkaik spielt die Künstlerin ‚Molly Jensen‘, die um Sam trauert. Mit ihrer starken Stimme kann sie durchgängig überzeugen, aber im Schauspiel kommen die Emotionen teilweise kaum zum Vorschein, sodass die Rolle oft recht kalt wirkt.

Als ‚Oda Mae Brown‘ kann Amber Schoop Kontakt zur Geisterwelt aufnehmen. In der Rolle der überdrehten Spiritistin sorgt sie für die meisten Witze, die stets im richtigen Moment kommen. Stimmlich zeigt sie genauso viel Energie wie im Schauspiel, sodass sie ganze Gospel- und auch Shownummern dominiert.

Andreas Bongard ist Sam’s Kollege und steht ihm als bester Freund ‚Carl Brunner‘ zur Seite – doch er ist auch mehr als das… Bongard spielt die Rolle authentisch und singt sie ohne Probleme.

Die kleineren Rollen sind weitestgehend passend besetzt. Das gesamte Ensemble singt und tanzt mit viel Energie.

Die Regie von Matthias Davids ist leider nicht gänzlich gelungen. Sam und Molly stehen und wirken – gerade zu Beginn – oft weit getrennt voneinander, weshalb anfangs kaum Liebesgefühle zwischen dem Paar vermittelt werden.
Im Großen und Ganzen ist die Inszenierung aber gelungen, wenn auch das Buch von Bruce Joel Rubin ein paar Mankos hat und der erste Akt deshalb nicht ganz rund wirkt.
Das Bühnenbild von Hans Kudlich ist im ersten Moment mit vielen grauen Säulen eher schlicht gehalten und wird später von weiteren Elementen sowie aufwendigen Projektionen gelungen verwandelt. Die alltagsnahen Kostüme von Leo Kulas passen zur Szenerie und auch die Illusionen von Nils Bennett funktionieren gut.

Insgesamt ist „Ghost“ eine gute Produktion, die allerdings ihre Schwächen hat. Fans des Films werden aber sicherlich auf ihre Kosten kommen.

Weitere Informationen und Tickets für „Ghost“ in Berlin erhaltet ihr hier.

Besuchte Vorstellung: 18. Januar 2018 im Theater des Westens, Berlin

Vielen Dank an Stage Entertainment für freundliche Bereitstellung der Karten!

(Bildquelle (c) Stage Entertainment)

Teile das mit deinen Freunden via: