„Pretty Woman – The Musical“ feierte mit der englischsprachigen Inszenierung im ‚Theater 11‘ in Zürich seine Schweizer Erstaufführung – und zwar als Teil der internationalen Tournee. Basierend auf der erfolgreichen West-End-Produktion bringt das Musical nicht nur die Nostalgie der Hollywood-Vorlage auf die Bühne, sondern auch frischen Glanz, moderne Energie sowie eine Prise rockige Romantik. Wir haben den Tourstopp in Zürich besucht und berichten euch:

Anzeige*

„Pretty Woman – The Musical“ basiert auf dem legendären Film von 1990 und erzählt die Geschichte der unabhängigen, lebensfrohen Vivian Ward. Vivian lebt mit ihrer besten Freundin Kit De Luca in Hollywood. Diese toughe, lebensfrohe Figur brachte sie einst in die Welt der Prostitution. Der erfolgreiche Geschäftsmann Edward Lewis engagiert sie für eine Woche. Was als Begleitung zu gesellschaftlichen Anlässen beginnt, entwickelt sich zur romantischen Wendung. Zwischen Hotel, Shopping-Boulevard und Oper entsteht eine Verbindung, die beide verändert – und über soziale Grenzen hinausgeht.

Die Geschichte orientiert sich stark an der Filmvorlage, doch das Buch von Garry Marshall und J.F. Lawton bringt einige charmante Wendungen ein, die der Musical-Adaption eine eigene Dynamik verleihen.​ Regisseur Jerry Mitchell kombiniert schwungvolle Choreografien mit filmnaher Szenenführung. Besonders die Übergänge zwischen den einzelnen Schauplätzen – vom Hotelinterieur über edle Boutiquen bis hin zum Hollywood Boulevard – wurden mit verschiebbaren Bühnen-Elementen elegant und fließend gelöst.

Musikalisch lebt die Show von der kraftvollen Partitur von Bryan Adams und Jim Vallance, die Pop- und Rockelemente mit Musicalgefühl vereint. Ob gefühlvoll oder energiegeladen – die Songs tragen den Abend und vermitteln mit der Geschichte eine eindringliche Ausdruckskraft.Will Van Dykes musikalische Supervision sowie die orchestrale Umsetzung unter der Leitung von Gareth Weedon unterstreichen den Abend mit musikalischer Stärke und klanglicher Eleganz. Beim Finale „Pretty Woman“ von Roy Orbison tobte der Saal. Das Publikum sang, klatschte und verabschiedete das Ensemble begeistert.

Die Besetzung der Vorstellung:

Paige Fenlon als ‚Vivian Ward‘ bringt viel Charme und Spielfreude auf die Bühne. Ihre Darstellung wirkt sympathisch und lebendig – gesanglich liefert sie eine solide Performance, wobei sie in emotionalen Momenten besonders glänzt. Mit glaubwürdiger und charmanter Körpersprache begleitet Paige Fenlon Vivians Entwicklung von der unbeholfenen Straßenbekanntschaft zur selbstbewussten Frau und verleiht dem Wandel damit sichtbare Authentizität.

John Addison als ‚Edward Lewis‘ überzeugt mit warmer, ruhiger Stimme, die sowohl kraftvoll als auch mühelos klingt. In seinen musikalischen Passagen bringt er eine angenehme Tiefe ein, wodurch seine Figur glaubwürdig und greifbar wird – stimmlich leicht überlegen, jedoch stets im harmonischen Zusammenspiel mit Fenlon. Seine Bühnenausstrahlung ist durchgehend präsent und schafft eine feinfühlige Balance zwischen kühler Geschäftsmann-Maske und aufkeimender Verletzlichkeit.

Ein echtes Highlight des Abends ist Graham MacDuff, der in der Doppelrolle als ‚Happy Man‘ und ‚Mr. Thompson‘ nicht nur charmant durch den Abend führt, sondern auch geschickt Brücken zwischen Handlung und Publikum baut. Mit feinem Timing und einem Augenzwinkern verleiht er der Inszenierung eine zusätzliche Portion Humor, ohne je ins Alberne abzurutschen.

Annell Odartey als ‚Kit de Luca‘ bringt starke Bühnenenergie mit und begeistert mit souligem Timbre und markanten Riffs – besonders in ihren Solonummern ein echter Publikumsliebling.

Auch die Nebenrollen tragen zur stimmigen Gesamtwirkung bei: Stuart Maciver überzeugt als schmieriger Anwalt ‚Philip Stuckey‘, Chomba Taulo gibt einen loyalen, angenehm ruhigen ‚David Morse‘, während Will Hopkins (‚Alfredo‘) und Noah Harrison (‚Giulio‘) mit charmantem Spiel die Hotelwelt beleben.

Das Ensemble überzeugt nicht nur mit tänzerischer Präzision, klarer Synchronität und einer sichtbaren Freude am Spiel. Ob in Gruppennummern oder Szenenübergängen – die Harmonie der Darstellerinnen und Darsteller trägt entscheidend zur Dynamik der Show bei.

Die Show in Zürich:

Die Schweiz feiert eine Premiere, die sich sehen lassen kann, denn Pretty Woman The Musicalbringt mit seiner charmanten Handlung, rockigpoppigen Musik sowie pointierten Szenenwechseln das Kinogefühl der 90er zurück allerdings in moderner, frischer Fassung. Regisseur Jerry Mitchell bleibt zwar dem Geist der Filmvorlage treu, doch zugleich verleiht er der Geschichte eine neue Bühnenmagie. Die Regie konzentriert sich auf klare Emotionen, pointierten Witz und lässt der Liebesgeschichte zwischen Vivian und Edward viel Raum zur Entfaltung. Durch eine fein austarierte Balance zwischen Tempo, Timing und Charakterzeichnung entsteht ein leichtfüßiger, aber berührender Erzählfluss.

Das Bühnenbild von David Rockwell setzt auf flexible, verschiebbare Elemente, die schnell zwischen Hotel, Shoppingstraße und Hollywood Boulevard wechseln. Die Szenenübergänge sind fließend und unterstützen den Handlungsverlauf visuell wirkungsvoll. Dabei wirken die Sets nie überladen, sondern elegant und funktional. Tom Rogers’ Kostüme greifen das Lebensgefühl der späten 80er und frühen 90er mit viel Gespür für Details auf – vom glänzenden Opernkleid bis zur ikonischen Straßenkleidung. Der Kontrast zwischen Vivians anfänglichem Look und ihrer späteren Erscheinung unterstreicht ihre Entwicklung ohne sie zu verklären. Das Lichtdesign von Kenneth Posner & Philip S. Rosenberg betont gezielt emotionale Momente und sorgt für glitzernde Großstadtatmosphäre. Besonders bei den großen Musiknummern setzt das Licht kraftvolle Akzente, die das Bühnengeschehen mit Energie aufladen. Nicht zuletzt sorgt die Choreografie (ebenfalls von Jerry Mitchell) für lebendige Bewegung. Sie bleibt dabei nah am Charakter der Figuren und setzt auf tänzerische Energie statt überladener Showeffekte. Besonders die Ensemble-Szenen überzeugen durch ihre Synchronität und spürbare Spielfreude.

Mit großem Gespür für Timing, Musik und Charaktere bringt „Pretty Woman – The Musical“ das Lebensgefühl der 90er Jahre zurück auf die Bühne. Die Geschichte wird charmant, mit einem Augenzwinkern und viel Herz erzählt – getragen von einem spielfreudigen Ensemble, starker Musik und visueller Raffinesse. Wer Lust auf eine romantische Liebesgeschichte mit Witz, Emotion und einer Prise Glamour hat, ist hier genau richtig. „Pretty Woman – The Musical“ ist im ‚Theater 11‘ in Zürich stilvoll angekommen – und lässt das Publikum beschwingt und begeistert zurück.

Weitere Informationen und Tickets für „Pretty Woman“, das Musical in Zürich erhaltet ihr hier. „Pretty Woman – Das Musical“ wird von Ende 2025 bis Mitte 2026 ebenfalls auf deutschsprachige Tournee quer durch Deutschland gastieren, wir haben euch hier Informationen zu der Tour zusammengefasst und hier bekommt ihr Tickets für die deutschsprachige Tournee.

Besuchte Vorstellung: 17. 04 2025 im Theater 11 in Zürich.

Vielen Dank an FBM Entertainment für die freundliche Bereitstellung der Pressekarten für „Pretty Woman – The Musical“ in Zürich.

(Bildquelle (c) Helen Maybanks)

Teile das mit deinen Freunden via: